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Meine Erfahrung: Wohnmobil mieten über PaulCamper

Heute habe ich für euch den Beitrag einer Freundin, die für mich ihre Erfahrungen mit der Wohnmobilmiete über PaulCamper zusammengefasst hat. Bisher habe ich auf dem Blog ja nur über die Vermieterseite dieses Geschäftes berichtet.

Falls ihr auf der Suche nach diesem Erfahrungsbericht zur Vermietung über Paul Camper seid, schaut hier:
Geschäftsplan Wohnmobilvermietung eines T5 California

Falls ihr auf der Suche nach einem Erfahrungsbericht über die Miete über Paul Camper sucht, seid ihr in diesem Beitrag genau richtig.
Viel Spaß beim Lesen!


Hallo liebe Leser von womo-sharing!
Wir haben bisher drei Mal ein Fahrzeug über PaulCamper gebucht und wir waren jedes Mal auf’s Neue begeistert. Damit zählen wir uns schon zu den eher erfahrenen Campermietern.
Schon länger hatten wir die Idee, einmal das Reisen mit einem Wohnmobil auszuprobieren, waren aber zunächst von den hohen Preisen eines kommerziellen Anbieters abgeschreckt. Auf der Suche durch das Netz haben wir PaulCamper entdeckt. Kurz entschlossen haben wir einen Camper für 4 Tage gemietet und sind einfach drauf los gefahren. Begeistert von unserer neuen Erfahrung haben wir unsere nächsten beiden Jahresurlaube – eine Rundreise durch Skandinavien und eine Reise nach Portugal – auch mit PaulCamper geplant.

PaulCamper -Ablauf der Miete

Bei PaulCamper ist das Mieten eines Fahrzeugs ganz einfach.
Über eine Suche kann ausgewählt werden, wo der das Wohnmobil / der Wohnwagen angemietet werden soll, über eine zweites Eingabefeld wird der Mietzeitraum eingegeben. Nach dem Ausfüllen der Pflichtfelder erscheinen alle verfügbaren Camper in einer Kurzübersicht. Es wird ein Foto und der günstigste Mietpreis angezeigt.

Nach dem Aussuchen eines geeigneten Wohnmobils werden nach dem Doppelklicken alle Details angezeigt. Die Fahrzeugbeschreibungen sind sehr ausführlich, was ich sehr gut und vor allem besser als beim kommerziellen Anbietern finde. So werden neben den technische Daten zu Kraftstoffverbrauch und -art, Hubraum etc. auch das Erstzulassungsdatum und der Kilometerstand angezeigt. Das lässt Rückschlüsse auf den Zustand des Campers zu, was ich aus Sicht des Mieters sehr begrüße 😊. In der Regel gibt es viele Fotos zum Camper, womit wir uns einen deutlich besseren Eindruck verschaffen können.

Ist ein Camper ausgewählt, können die genauen Reisedaten eingegeben, die Verfügbarkeit gecheckt und der genaue Preis erfragt werden. Es gibt ein Eingabefeld für weitere Fragen an den Vermieter. Wir können euch an dieser Stelle sehr empfehlen euch mit dem potentiellen Vermieter aus eurer Region vor der endgültigen Buchung kurz zu einer Besichtigung des Fahrzeuges zu treffen. Die meisten Vermieter bei PaulCamper bieten das an und freuen sich über die Möglichkeit die Mieter vorher kennenzulernen. Für euch ist der Vorteil, dass ihr so vorher prüfen könnt, ob Fotos und Realität wirklich übereinstimmen und ob ihr mit den Wohnmobilvermietern auf einer Wellenlänge seid.

Nach der Bestätigung eurer Anfrage durch den Vermieter ist das Wohnmobil mit einem weiteren Klick gemietet. Gezahlt wird dann an PaulCamper und die leiten das Geld erst nach Reisebeginn weiter. Zahlungsmethoden sind: Banküberweisung, Kreditkarte, Sofortüberweisung (Klarna) oder GiroPay

Zum gebuchten Zeitpunkt wird der Camper beim Vermieter abgeholt und die Reise kann beginnen. Das Anmieten eines über PaulCamper ausgesuchten Fahrzeuges ist sehr einfach und komfortabel.

Fahrzeugmodelle bei PaulCamper?

Kurz vorweg: Eigentlich alle.
Bei PaulCamper sind knapp 6.400 Fahrzeuge registriert. Vom selbst ausgebauten, relativ alten, dafür aber preiswerten T4 über Wohnwagen aller Größe sind auch einige vollintegrierte, nagelneue Luxusmobile zu finden. Es ist wirklich für jeden Anlass, jede Reisegruppengröße und jeden Geldbeutel etwas dabei.

Wie ist das Preisleistungsverhältnis?

Ein Wohnmobil von privat über eine Sharing-Plattform mieten ist preiswerter als das Mieten eines Campers über einen gewerblichen Anbieter.

Hier ein Beispiel: Ein Alkoven-Wohnmobil mit 5 Schlaf- und 5 Sitzplätzen kostet in der Vorsaison bei einem kommerziellen Anbieter rund 130 EUR am Tag. In dem Preis enthalten sind 1 800 km – jeder weitere Kilometer wird mit rund 40 ct veranschlagt. Das kann richtig teuer werden!!
Ein ähnliches Mobil kostet über PaulCamper um die 100 EUR pro Tag inkl. aller Kilometer.

Es geht aber auch wesentlich preisgünstiger. Da über PaulCamper Fahrzeuge aller Art angemietet werden können, also auch welche älterer Bauart mit einer Menge Kilometer, sind Tagesmieten deutlich unter 100 EUR pro Tag möglich. Bei kommerziellen Anbietern ausgeschlossen!
Weiterer Preisvorteil bei PaulCamper ist, dass eine komplette Campingausstattung in jedem Fahrzeug vorhanden ist. Ohne vollständige Ausstattung ist eine Vermietung über die Plattform gar nicht möglich.

Versicherung bei PaulCamper?

Eine der größten Bedenken, die wir bei der privaten Anmietung eines Campers zunächst hatten, war die Frage nach der Versicherung.

Diese Gedanken wurden schnell zerstreut. PaulCamper arbeitet mit der Allianz zusammen. Bei jeder Miete ist eine europaweite Vollkaskoversicherung inklusive Schutzbrief enthalten. Je nach Zuzahlung kann die Selbstbeteiligung auf 250 EUR herabgesetzt werden, im regulären Paket beträgt die Selbstbeteiligung 1 500 EUR. Wir haben uns bisher immer für eine Reduzierung der Selbstbeteiligung auf 250 EUR entschieden.

Auf unserer bisher letzten Reise mit einem über PaulCamper gemieteten Fahrzeug hatten wir tatsächlich einen kleinen Unfall. Der Schaden betrug knapp 5 000 EUR. Ärgerlich, Dank des optimalen Versicherungsschutzes und den netten und verständnisvollen Vermietern aber kein Problem für uns. Der Schaden wurde nach unserer Rückkehr reguliert und von der Kaution ist nur der Selbstbehalt einbehalten worden.

Stornierung von Buchungen / Corona

Durch die aktuelle Pandemie hat PaulCamper die bisher gültigen Stornierungsvereinbarungen ergänzt und den Mietern die Option „freundliche Stornierung“ zur Verfügung gestellt. Wir mussten das bisher zum Glück nicht nutzen, waren aber froh, dass die Option zur Verfügung stand.

Bei Fahrzeugen, die mit freundlicher Stornierung gekennzeichnet sind, kannst du bis zu 7 Tagen vor Reisestart stornieren, wenn du die Bedingungen für die freundliche Stornierung erfüllst.

Grundsätzlich solltest du natürlich trotzdem vorher mit dem Vermieter sprechen. Einige sind wohl dazu übergegangen trotz der Stornierung eine Umbuchung des Zeitraums anzubieten. Das kann im Zweifelsfall Kosten sparen.

Kommentar Jens: Ich habe als Vermieter im Frühjahr 2020 drei solcher Fälle gehabt. Zwei der Reisen konnten dann im Herbst stattfinden. Eine ist leider ausgefallen, aber es gab wohl die 15% PaulCamper Provision als Gutschein für die nächste Buchung.

Vor- und Nachteile beim Mieten eines Wohnmobil von privat

Eine Fahrzeugmiete mit PaulCamper ist sehr einfach. Die Homepage ist übersichtlich aufgebaut, so dass das Aussuchen und Mieten eines geeigneten Wohnmobils mit ein paar Klicks abgeschlossen ist. Die Übergabe erfolgt dann direkt beim Vermieter, mit dem der Nutzer einen Übergabezeitpunkt vereinbart und ggf. offene Fragen klären kann.

Weiterer Vorteil: Das Preisleistungsverhältnis. Camper gibt es in allen Ausstattungs- und Preisklassen. Wer einen vollintegrierten Luxuscamper bevorzugt, wird ebenso fündig wie jemand, der einen selbst ausgebauten Minibus für kleines Geld sucht. Alle Camper sind mit einer Kochmöglichkeit, Schlafplätzen und mit einer kompletten Campingausrüstung ausgestattet. Diese Mindestausstattung ist unabdingbar, um bei PaulCamper Vermieter werden zu können.

Noch etwas hat uns von einer Miete über PaulCamper überzeugt: Alle Kilometer sind enthalten. Während bei kommerziellen Anbietern die Kilometer gedeckelt und jeder weitere Kilometer mit fast 40 ct zu Buche schlägt, können mit den privat angemieteten Campern beliebig viele Kilometer zurückgelegt werden.

Da wir eine Tour durch Skandinavien unternommen haben, kamen die Freikilometer uns sehr entgegen. Auf uns wären bei einem kommerziellen Anbieter Mehrkosten von fast 390 EUR hinzugekommen, über die wir uns sehr geärgert hätten.

Vor unserer Reise hatten wir ein paar Fragen an den Vermieter, zum Beispiel gab es keine genauen Angaben zur Küchenausstattung. Unsere sehr netten Vermieter haben alle Fragen beantwortet – das hat uns beruhigt und unsere Vorfreude auf die Reise noch verstärkt.

Richtig begeistert waren wir von der liebevollen Ausstattung unseres Fahrzeugs. So gab es geblümte Plisses an den Fenstern, einen bunten Teppich und liebevolle Deko an den Wänden. Ich denke, so etwas findet man in einem kommerziell gemieteten Camper nicht 😊.

Ein Nachteil ist, dass nicht an allen Orten alle Fahrzeugtypen buchbar sind. Möchte man eine bestimmte Fahrzeugkategorie mieten, so kann es sein, dass man in eine andere Stadt fahren muss, um das Fahrzeug der gewünschten Kategorie in Empfang nehmen zu können.
Alles in allem überwiegen jedoch die Vorteile, die hier noch einmal zusammengefasst sind:

Vorteile PaulCamper

Nachteile PaulCamper

  • Anmietung ist sehr einfach
  • Wohnmobile sind komplett und liebevoll ausgestattet
  • Besichtigungen des Fahrzeugs vorher oft möglich und sogar gewünscht
  • Sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis
  • Persönlicher Kontakt zum Vermieter
  • Kilometer nach Vereinbarung
  • Umfassender Versicherungsschutz
  • Große Auswahl an Fahrzeugen
  • Jedes Budget abgedeckt
  • Individuelle Fahrzeuge
  • Tiere oftmals erlaubt
  • Coronastorno möglich
  • Hohe Provisionen für Vermieter
  • Fahrzeuge älter als bei großen Ketten
  • Abstimmung mit dem Vermieter nötig
  • In der Hauptsaison ist der Service teils schwer zu erreichen
  • Auswahl an Fahrzeugen regional sehr unterschiedlich
  • Die Selbstbeiteiligung ohne Reduzierung wurde auf 1.500€ angehoben.

Spannende Ferien im Wohnmobil –Erfahrungsbericht

Die Idee, Ferien im Campingbus zu machen, hatten wir schon länger, das Anmieten eines Campers über einen kommerziellen Anbieter war uns jedoch viel zu teuer. PaulCamper entsprach da schon eher unseren Vorstellungen.

Für unsere erste Reise haben wir dann einen privat ausgebauten T4 gemietet, der schon einige Kilometer auf dem Buckel hatte. Trotz seiner starken Beanspruchung war der Camper sehr gut gepflegt und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Wir haben uns sofort wohl gefühlt.

Für unsere nächste Reise – inzwischen mit Baby – waren wir schon etwas mutiger und mieteten einen Alkoven für eine Rundreise durch Skandinavien. Wir legten fast 2 400 km zurück – kein Problem für den topgepflegten und tadellos funktionierenden Camper. Da wir ein wenig Sorge hatten, ob der Flaschenwärmer für die Zubereitung der Babynahrung funktionieren würde, kontaktierten wir die Vermieter im Vorfeld. Unsere Sorgen konnten zerstreut werden und wir freuten uns sehr auf die Reise.

Unsere dritte Reise – inzwischen mit Kleinkind und einem weiteren Baby – ging mit einem vollintegriertem Wohnmobil nach Portugal. Wieder klappte die Vorabstimmung mit dem Vermieter einwandfrei. Nach unseren Recherchen haben wir gegenüber einem kommerziellen Anbieter einige Hundert EUR gespart. Wie schon bei unserer Reise durch Skandinavien wären wir mit den Freikilometern eines kommerziellen Anbieters nicht ausgekommen und wir hätten zusätzlich zu den teureren Mietkosten kräftig für die Kilometer zugezahlt.

Leider hatten wir auf der Rückreise nach Deutschland einen kleinen Unfall. Beim Abbiegen haben wir eine Hausecke mitgenommen und einen Lackschaden am Fahrzeug verursacht. Wir haben direkt die Vermieter kontaktiert, die den Schaden nach unserer Rückkehr regulierten. Uns wurden lediglich die Selbstbeteiligungskosten in Rechnung gestellt, was natürlich vollkommen in Ordnung ist. Alles war vollkommen unproblematisch.

Hinweis: PaulCamper bietet hierfür mittlerweile im Buchungsprozess eine Zusatzversicherung an, mit der man die Selbstbeteiligung im Schadenfall auf 250€ reduzieren kann. Gerade bei großen unübersichtlichen Fahrzeugen ist das eine Überlegung wert. Bei kleinen Bullis, die sich so fahren lassen wie normale PKWs kann man vermutlich darauf verzichten.

Bewertungen

Vor unseren Reisen haben wir uns natürlich umfassend über PaulCamper informiert eine wichtige Quelle für uns war u.a. Trustpilot. Dort hat die Seite 4,1 von 5 Sternen bei fast 1.250 Bewertungen. Also bekommt man schon ein sehr gutes Bild über die Firma und den Vermietern. Wenn man sich stichprobenartig die Bewertungen durchliest kommt man aber zu dem Schluss, dass es nur wenige unzufriedene Mieter gibt, der Großteil der Bewertungen aber sehr positiv ist. Vor allem die privaten Vermieter werden sehr lobend hervorgehoben. Teils scheint der Service der Plattform in der Hauptsaison nicht so gut zu laufen.

Unser Fazit

Ein Wohnmobil von privat mieten? Mit PaulCamper jederzeit wieder!
Unser Erfahrungsbericht mit der Campersharing Plattform bezieht sich auf drei Reisen, für die wir jeweils einen Camper bei unterschiedlichen Vermietern gebucht hatten. Alles klappte jedes Mal reibungslos – von der Miete über die Website bis hin zur Kommunikation mit den Vermietern.
Einen Camper leihen über den privaten Vermittler PaulCamper ist unserer Ansicht nach uneingeschränkt weiterzuempfehlen.


Ich hoffe der Beitrag bietet euch einen Mehrwert bei der Entscheidung, ob ihr zu einem Großvermieter oder eher zu Privatleuten geht. Von der Vermieterseite aus kann ich die Erfahrungen nämlich nur teilen. Ich lege großen Wert darauf die Mieter vorher kennenzulernen und freue mich das Fahrzeug zu zeigen. So wissen beide Seiten genau worauf sie sich einlassen.

Eine kleine positive Ergänzung noch an dieser Stelle:
Private Vermieter legen typischerweise großen Wert darauf, dass ihre Fahrzeuge gepflegt und gut ausgestattet sind. Schließlich wollen sie meist selbst 2-4 Wochen Urlaub pro Jahr damit machen. Das ist großen gewerblichen Vermietern und deren Angestellten oft leider ziemlich egal.

Link zum Paul Camper 30€ Gutschein auf die erste Buchung.

Drei Tage Freiheit und Tütensuppe: Erfahrungsbericht Camper mieten


Das Urlauben im Camping-Van ist beliebter als selten zuvor. Auch deswegen schießen die Preise für beispielsweise VW-Bullis immer weiter in die Höhe. Zudem kann auch die Instandhaltung des Fahrzeugs eine Menge Geld und Nerven kosten. Eine entspannte Alternative ist das Mieten eines Campers. Ich habe das Campersharing für ein verlängertes Wochenende im Oktober getestet.

Danke an unsere Mieterin Maren an dieser Stelle, für den hier folgenden Reisebericht zu Le Bulli 3.

Die Idee

Geplant waren drei Tage an der niedersächsischen Nordseeküste. Feste Pläne hatte ich keine, nur nach dem einem oder anderen Stellplatz hatte ich in der App Park4Night recherchiert (für Android / für IOS).

Meine wichtigsten Kriterien dafür waren, dass die Plätze für die Nacht wenig Kosten oder sogar kostenfrei sind. Außerdem sollten sie sich auf dem Weg von Wilhelmshaven nach Emden befinden. Möglichst flexibel und spontan wollte ich dabei bleiben und in Zeiten von Corona möglichst wenig fremden Menschen begegnen. Ein Trip mit einem Bulli erschien mir dafür ideal.

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Pro und Kontra

Ein Ausflug über ein langes Wochenende in einem Campervan lässt sich kaum mit einem Drei-Tage-Aufenthalt im Hotel oder in einer Ferienwohnung vergleichen. Wer Entspannung und Bequemlichkeit sucht und schlechtes Wetter scheut, sollte sich nicht mehrere Tage in einen Bulli setzen.

Bei einem Bulli-Trip sollte vorher klar sein: Ohne Strom könnte es nachts kalt werden, es gibt weder Toilette noch fließend Wasser. Bei schlechtem Wetter muss auch mal eine Weile in dem Gefährt ausgeharrt werden, ohne Platzangst zu bekommen.

Die Vorteile sind – meiner Meinung nach – allerdings unschlagbar: Flexibilität, Spontanität, aus dem gewohnten Umfeld herauskommen, neue Orte entdecken und viel Zeit auf engem Raum mit sich selbst oder der Reisebegleitung verbringen.

Im Corona-Lockdown kann man das Reiseziel außerdem problemlos kurzfristig anpassen.

Lohnt es sich?

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mir selbst einen Camper anzuschaffen. Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sich eine Anschaffung zurzeit noch nicht rentiert. Die Anschaffung passabler Gebraucht-Camper kann schon 20.000 Euro kosten. Dazu kommt noch die Teilkaskoversicherung zwischen 700 und 800 Euro jährlich. Außerdem müsste ich Reparaturen, Instandhaltungskosten sowie Sprit kalkulieren.

Diese Entscheidung sollte also mit Bedacht gefällt werden. Wenn ich – wie zurzeit noch – eher gelegentlich Trips dieser Art unternehmen möchte, lohnt es sich, vorerst einen Mietbulli zu nutzen. Zudem wollte ich mir sicher sein, ob häufiges Urlauben im Van etwas für mich ist. Auch das wollte ich mit diesem Bulli-Trip für mich herausfinden.

Für mein Bulliwochenende hatte ich folgende Ausgaben:

Dreitägige Miete des T5-Bullis in der Nebensaison:225,00€
Sprit (Diesel):56,64€
Kosten für Parken, Strom, etc.:11,00€
Insgesamt:292,64€

Kostenaufstellung für mein Bulliwochenende

Knapp 300 Euro für ein verlängertes Wochenende voller Freiheit und Ungebundenheit auszugeben, ist für mich ein angemessener Preis.

Die Buchung

So ein VW T5 – Bulli kann am besten auf Campersharingseiten wie:
Yescapa, Campanda oder PaulCamper (30€ Rabatt auf eure erste Buchung über diesen Freunde werben Freunde Link) gebucht werden. Den gewünschten Camper einfach per Klick auswählen und zur Kalenderansicht herunterscrollen, den passenden Zeitraum auswählen und die Buchungsanfrage herausschicken – mehr braucht es nicht. Der Vermieter antwortet dann zeitnah per E-Mail auf die Anfrage und teilt alle relevanten Infos mit.

Die Abholung

Ich bin nur selten zuvor ein Gefährt von dieser Größe und Masse gefahren und die wenigen Male war ich dabei nie allein. Dementsprechend nervös war ich, als ich an einem verregneten Freitag im Oktober in Bielefeld eintraf, um den Bulli abzuholen. Bepackt mit Rucksack und Proviant für die Fahrt bin ich bei dem Vermieter vorbeigekommen.

Den Termin hatten wir vorher einfach über Whatsapp vereinbart. Gemeinsam sind wir das Übergabeprotokoll durchgegangen und mir wurde geduldig jede Frage beantwortet. Im Anschluss ging es zum Camper: Ich bekam eine Einführung in alle relevanten Elemente des Bullis wie Küche, Bett, drehbarer Fahrersitz, Stromanschluss, Standheizung oder Radio. „Falls noch weitere Fragen aufkommen“, sagte der Vermieter, „können wir die ja einfach jederzeit am Handy klären.“

Die Ausstattung

Wie auf der Website beschrieben, müssen an eigener Ausrüstung nicht mehr als eigene Kleidung, ein Schlafsack oder eine bezogene Bettdecke und ein Laken mitgebracht werden. Sobald der Bulli zum ersten Mal betreten wird, ist klar: Alles andere ist schon vorhanden. Die Küche ist für einen Trip bereits gut ausgestattet: Besteck, Geschirr, French-Press, Wasserkocher, elektrische Herdplatte, elektrisch betriebene Kühlbox und sogar ein beweglicher Esstisch. Kochen ist auch möglich, wenn der Bulli nicht an Strom angeschlossen ist. Denn in der Küchenzeile ist ebenfalls ein Gaskocher zu finden. Aufgrund persönlicher Vorlieben haben sich meine Kochamibitionen leider auf Fertiggerichte wie Tütensuppen beschränkt.

Der Start

Nachdem wir alles inspiziert und besprochen hatten, bekam ich die Schlüssel in die Hand. Los ging die große Fahrt. Wie eingangs beschrieben, bin ich selten zuvor einen Wagen von diesem Ausmaß gefahren. Der T5 mit verlängertem Radstand hat mich deshalb zu Beginn ziemlich eingeschüchtert. Doch sobald ich die ersten Runden mit dem Bulli hinter mich gebracht hatte, wurde ich langsam sicherer. Anfangs reichte mein Mut nur für vergleichbar ruhige Strecken via Landstraße, doch schon bald, habe ich gemerkt, wie angenehm sich auch die Autobahnfahrten anfühlen. Denn durch den erhöhten Sitz haben auch kleine Personen ausnahmsweise mal einen guten Überblick über die Situation auf der Schnellstraße.

Park-Panik

Als ich an meinem Zielort Wilhelmshaven angekommen war, stand ich an dem Punkt, den ich die vergangenen drei Stunden versucht hatte, zu vermeiden: Einparken. So leicht sich der Wagen auch fahren lässt, desto schwerer einsehbar ist das unmittelbare Umfeld beim Einparken. Zum Glück ist der VW T5 mit einer Einparkhilfe ausgestattet, die mir unkompliziert beim rückwärts Einparken durch lautes Piepen geholfen hat. Sogar später auf begrenzten Supermarkt-Parkplätzen habe ich es so geschafft, den Bulli auch zu Stoßzeiten unversehrt abzustellen.

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Stauraum

Da ich alleine in dem Bulli unterwegs war, hatte ich mehr Stauraum als ich tatsächlich brauchte. Neben dem zum Bett umklappbaren Rücksitz, ist ein Schrankregal installiert, das mehr als genug Fächer bietet, um die wichtigsten Gegenstände stets griffbereit zu haben. Außerdem gibt es mehrere Haken für das Aufhängen im Regen nass gewordener Jacken oder leichter Taschen.

Schlafenszeit

Da ich das Bett bereits bei der Abholung mit dem Vermieter gemeinsam ausgeklappt hatte, musste ich für die erste Nacht lediglich die Matratze mit einem 2m x 1,4m großen Laken beziehen. Auch für Sichtschutz ist gesorgt: Er befindet sich eingefaltet auf dem Schrankregal und lässt sich leicht installieren: Entweder wird er – zum Beispiel bei den Frontfenster – einfach in die Rahmen hineingeschoben oder aber an den Seitenfenster mit Druckknöpfen befestigt. So bleibt es im Bulli auch dunkel, wenn die Scheinwerfer nächtlich abreisender Camper auf den Bulli scheinen.

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Stromanschluss

Die „Sache mit dem Stromanschluss“, wie ich es distanziert im Abholgespräch mit dem Vermieter genannt hatte, wollte ich ursprünglich gerne vermeiden. Das lange und schwere Kabel, das Finden eines Platzes mit Stromsäulen und auch das Bedienen der Stromsäule in Kombination stressten mich schon, wenn ich nur daran dachte.

Nach der ersten frösteligen Oktobernacht änderte sich meine Meinung allerdings. Nur mit dem Anschließen an eine Stromsäule konnte ich die Standheizung nutzen. Ich suchte mir also über die App Park4Night einen gratis Stellplatz in der Nähe, der von einer Stadt zur Verfügung gestellt wurde und dazu freies WLAN sowie Stromsäulen bot.

Dort angekommen, stellte ich fest, dass sowohl die Stromsäulen als auch die Standheizung kinderleicht bedienen lassen und das Stromkabel im Fach unter dem Bett sich ebenfalls sehr leicht installieren lässt. So konnte ich nicht nur mit einem warmen Gesicht schlafen, sondern mir vorher auch noch mit dem Wasserkocher einen heißen Tee und auf der Herdplatte ein warmes Abendessen zubereiten.

Die Rückgabe

Mit dem Vermieter hatte ich von Unterwegs den ungefähren Zeitpunkt für die Bulli-Rückgabe ausgemacht. Wie verabredet hatte ich den T5 vollgetankt an der Straße vor seinem Haus geparkt. Er kam heraus und gemeinsam sahen wir uns den Wagen an und gingen die Einzelheiten durch. Ich berichtete ihm, was mir am Equipment aufgefallen war und der Vermieter kontrollierte noch kurz die Armaturen. Am Ende kontrollierten wir noch, ob ich alle meine Habseligkeiten wieder mitgenommen hatte und erhielt meine Kaution zurück. Das war es dann schon: Das Ende eines unkomplizierten und gelungenen Bulli-Trips.

Nützliche Links

Campersharing Plattformen:

PaulCamper (30€ Rabatt auf eure erste Buchung über diesen Freunde werben Freunde Link)

Campanda

Yescapa

Park und Campingplätze:

Park4Night

ASCI Campingcard

Landvergnügen

Meine Stellplätze:

Wilhelmshaven Stellplatz

Blomberg Stellplatz

Diepholz Stellplatz

Kulturerlebnisse:

Boßeln

Update Geschäftsplan VW T5 California / Neustart der Campervermietung

Wie ihr sehen könnt, hat sich auch bei der Optik von Le Bulli 2 in der Zwischenzeit einiges getan.

Falls ihr euch den Geschäftsplan noch nicht angeschaut habt, guckt zu erst einmal hier: Geschäftsplan Bullivermietung
und kommt dann zu diesem Artikel zurück.

Endlich geht es wieder los mit dem Tourismus und somit auch mit unserer Bullivermietung. Mein optimistischer Ausblick aus Mitte April ist leider so nicht zum Tragen gekommen. Die Buchungen, die für Mai geplant waren, sind leider von den Mietern storniert worden. Die Lockerungen auf den Campingplätzen kamen nicht rechtzeitig bzw die Einschränkungen waren noch zu groß, um unbeschwert Urlaub zu machen.

Auch ein Großteil dessen, was ich Mitte März noch als Anfragen für die Sommerferien hatte ist zunächst wegen Corona nicht weitergelaufen.

ABER: Seit Mitte Mai sind endlich wieder positive Tendenzen zu sehen. Dazu mehr weiter unten…

Erstmal will ich dir zeigen, was vernünftige Fotos mit einem Profil machen. Denn ich habe die Coronakrise genutzt, um die Bilder von November gegen Bilder aus Mai auszutauschen.

Neue Bilder fürs Sommergefühl:

Da wir den Bulli erst im November gekauft haben, konnten wir bisher keine schönen Fotos machen. Das hat sich im Mai zum Glück geändert. In der nachfolgenden Galerie siehst du, was der passende Hintergrund, ein bisschen Deko und ein Satz Alufelgen bewirken können.

Investitionen in die Wohnmobilausstattung:

Auch was die Ausstattung unseres Wohnmobils angeht, waren wir in den letzten Monaten nicht untätig. Schließlich sollen sich die Mieter wohlfühlen und die Substanz des Bullis soll so gut es geht geschützt werden.

Folgendes haben wir angeschafft:

Eine Mütze fürs Aufstelldach 283,00€ von Calicap.de . Damit schaffen wir es hoffentlich unser Aufstelldach trocken zu halten. Außerdem bieten wir unseren Mietern die Möglichkeit sich auch bei schlechtem Wetter voll im Wohnmobil entfalten zu können.

Einen super kleinen Gasgrill 106,90€ Campingaz Party Grill 400 R* von Camping Wagner*. Der Campinggrill ist perfekt für den California, weil er ein sehr kleines Packmaß hat. Der große Vorteil ist, dass er mit der vorhandenen Gasflasche Campinggaz 907 betrieben werden kann. Beim testgrillen habe ich 10 Würstchen darauf bekommen. Allerdings ist man wohl mit 6 besser bedient und bekommt ein schöneres Ergebnis.

Der Vorteil dabei einen Grill mit zu vermieten liegt darin, dass die Mieter so hoffentlich draußen kochen und grillen. So wird der Bulli nicht durchs Kochen im Innenraum verschmutzt.

Der beste Grill für unser Wohnmobil, weil er an die vorhandene Gasflasche passt und ein kleines Packmaß hat.
Der beste Grill für unseren T5 California

Schonbezüge für die Polster 199,00€: Ukatex hat eine große Auswahl an Mustern und Bezügen die Farbe 167 gefällt uns super für unseren Cali. Ich hoffe, dass wir es so schaffen die Originalpolster für die gesamte Laufzeit zu erhalten. Einen Artikel zu dem Thema auf diesem Blog findest du hier: Artikel zu Schonbezügen

Fahrer- und Beifahrersitz mit Ukatexbezügen.
Neu bezogener Fahrer- und Beifahrersitz

Ich hoffe die Investitionen von knapp 600€ lohnen sich, unsere Mieter fühlen sich wohl und der Zustand unseres Wohnmobils bleibt erhalten.

Jetzt aber mal zum aktuellen Stand des Geschäftsmodells.

Entwicklung der aktuellen Buchungen / Fortschritt des Geschäftsplans:

Anzeige der Paul Camper Buchungsstatistik. 122 Profilansichten, 5 Buchungsanfragen und 1.839€ verdient in den letzten 30 Tagen.
Besucherstatistik „Le Bulli 2“ Paul Camper
Quelle: paulcamper.de
  • Die Ansichten des Profils sind um fast 100 gestiegen.
  • Ich hatte 5 neue Buchungsanfragen in den letzten 15 Tagen.
  • 4 Buchungen konnten schon verbindlich geschlossen werden und generieren 1.839€ Einnahmen (Nach Abzug von Vermittlungsprovisionen und Versicherung).
  • 1 Buchung ist noch schwebend und würde zusätzliche 1.125€ einbringen

Besonders bemerkenswert ist, dass die neuen Buchungen alle kurzfristig sind.
Die Erste startet am 29.05.2020 und von dem Zeitpunkt an ist der Bulli fast ununterbrochen 34 Nächte gebucht bis zum 12.07.2020. Die „schwebende“ Buchung wäre ab Ende August für 20 Tage nach Schottland und würde somit eine super Auslastung schaffen.

Interessanterweise habe ich die Sommerferien bisher noch fast komplett frei. Ich hoffe, dass sich im Juni für den Zeitraum noch etwas ergibt. Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit, wie schnell die Vermietung jetzt nach der Öffnung der Campingplätze wieder los geht.

Bei den aufgelisteten Produkten und Links handelt es sich um die Darstellung meiner eigenen Erfahrungen. Natürlich freue ich mich aber, wenn ich euch damit inspirieren kann.

Mit * markierte Links sind Affiliate Links für die ggf. Provisionen gezahlt werden.

Bullivermietung in der Coronakrise

Wie du dir schon denken kannst, hat die Coronakrise ein tiefes Loch in die Planung und Umsetzung der Bullivermietung gerissen. Corona hat uns völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Ging es im Januar und Februar mit guten Buchungen und schönen Anfragen los, ist jetzt seit 6 Wochen nichts mehr passiert. Welche Auswirkungen hatte die Krise bisher?

Die erste geplante Buchung des Jahres im März wurde storniert.

Für die Osterferien gab es dann keine kurzfristige Buchung.

Ausblick Mai: Glücklicherweise haben die Mieter für Mai bisher noch nicht storniert. Sie wollen die Möglichkeiten abwarten, die ab 3. Mai bestehen könnten. Zumindest sind ja vielleicht Touren in Deutschland erlaubt und dann wäre es machbar, die Reise anzutreten.

Langfristig erwarte ich jedoch, dass Corona vielleicht einen positiven Einfluss auf das private Vermietgeschäft haben könnte. Es wird mit Sicherheit noch bis Ende des Jahres / Anfang nächsten Jahres dauern, bis wieder grenzüberschreitendes Reisen möglich ist. Der Reisehunger wird aber bei vielen nicht gestillt sein und so wird man nach der Freigabe durch die Bundesregierung auf Inlandsreisen zurückgreifen.

Diese werden dann hoffentlich in den Sommerferien mit unserem Le Bulli 2 gebucht. Schließlich kann man dann im Zweifelsfall noch einmal mit dem Reiseziel umschwenken, wenn sich doch irgendwo ein Corona-Hotspot entwickelt.

Erfahrungsbericht: Schonbezüge für unsere WoMo-Sitze

Im Rahmen der Vorbereitungen für die Wohnmobilvermietung hat sich natürlich die Frage gestellt, wie man den Wert des Fahrzeugs bestmöglich erhalten kann. Schließlich wird irgendwann vermutlich der Zeitpunkt kommen, wo Le Bulli 2 uns wieder verlässt und es wäre ja toll, wenn er dann noch etwas Wert ist.

Wenn nun pro Jahr 10 verschiedene Mieter in dem Fahrzeug ein und aus gehen, bleibt es nicht aus, dass die originalen Sitzbezüge in Mitleidenschaft gezogen werden. Um das zu vermeiden habe ich mir überlegt in Schonbezüge zu investieren. So erhalte ich hoffentlich die bisher wirklich gut gepflegten Sitze und kann damit später beim Weiterverkauf punkten.

Im Folgenden habe ich dir aufgelistet, welche Anbieter für Sitzbezüge ich recherchiert habe. Natürlich ist dies ein wenig fokussiert auf den T5 California. Aber auch einige andere beliebte Modelle wie der Fiat Ducato oder der Ford Transit werden von den Herstellern bedient.

Wo kann man sowas kaufen? Mein kleiner Anbietervergleich.

BrandrupUkatexApona-SurfOst-Sattler-Shop
Preis:
623€ für das Set
Preis:
199€ für das Set
Preis:
285€ für das Set
Preis:
249€ für das Set
Vorteil:
- hohe Qualität
- Design nahe am Original
- Fertigung in DE
Vorteil:
- Passgenaue Fertigung mit Rückfragen
- große Designauswahl
- große Modellauswahl
- Fertigung in DE
Vorteil:
- coole individuelle Designs
- Fertigung in DE

Vorteil:
- Auf verschiedene Modelle abgestimmt
- Fertigung in DE
Nachteil:
- hoher Preis
- keine Designauswahl
Nachteil:
- günstigere Stoffe

Nachteil:
- geringe Auswahl
- keine Info über passgenaue Fertigung
Nachteil:
- Wenig Designs im Angebot
- nicht sehr modern
Modelle:
VW T5, T6
Modelle:
Wohnmobil allgemein,
VW T3, T4, T5, T6
VW Caddy, Crafter,
Ford Transit, Turneo,
Fiat Ducato,
Citroen Jumper,
Mercedes Sprinter,
Opel Vivaro, Movano,
Peugeot Boxer,
Renault Trafic,
Modelle:
VW T4, T5, T6,
Fiat Ducato
Citroen Jumper
Modelle:
VW T3, T4, T5, T6,
VW Caddy, Crafter,
Ford Transit,
Nissan NV 200,
Mercedes Viano
Link BrandrupLink UkatexLink Apona-SurfLink Ost-Sattler-Shop

Anbieterauswahl:

Wie du in der Tabelle gesehen hast, gibt es einige hoch spezialisierte Anbieter, die modellspezifische Sitzbezüge bzw. Schonbezüge herstellen. Für den VW T5 wäre eigentlich Brandrup das Maß aller Dinge. Hier bekommt man Überzüge, die vom Design und von den Maßen sehr nahe am Original sind. Allerdings fand ich den Preisaufschlag von 100% bis 200% zum Wettbewerb etwas übertrieben.

Vom Design her hat mich Apona-Surf persönlich ziemlich begeistert. Endlich mal was Anderes. Auch preislich wäre der Hersteller noch akzeptabel gewesen, auch wenn es ein Aufschlag von 85% zum Preissieger bedeutet hätte. Allerdings habe bei meiner Mieterklientel durchaus auch Leute im Alter von 40-60 Jahren, die gern mit einem voll ausgestatteten seriösen Campingbus unterwegs sein möchten. Da mir diese Klientel am liebsten ist (super gute Pflege des Fahrzeugs), habe ich darauf Rücksicht genommen und kein wildes Muster gewählt. Apona-Surf war damit leider raus.

Der Ost-Sattler-Shop scheint genau der Gegenentwurf zu Apona-Surf zu sein. Hier haben mich die verfügbaren Stoffe für ein so modernes Auto nicht überzeugt. Sollte ich bei meinem VW T3 LeBulli noch über neue Sitzbezüge nachdenken, wäre dieser Anbieter wohl am besten. Für LeBulli 2 war der Shop aber mit der Stoffauswahl raus.

Sieger des Vergleichs aus persönlicher Sicht ist Ukatex geworden. Das kam auch daher, dass ich mich zusätzlich zu meinen eigenen Recherchen in einem Forum zum T5 California, sowie in einer Facebookgruppe schlau gemacht habe. Dort war die deutliche Mehrheit ebenfalls mit Ukatex unterwegs. Neben diesem Feedback hat natürlich auch der extrem günstige Preis im direkten Vergleich überzeugt. Zudem hat Ukatex nach Beauftragung noch einmal explizit die wichtigsten Informationen zum Modell und zu den Sitzen abgefragt, damit es keine Produktionsfehler gibt. Im Vergleich zu den anderen Anbietern ist die Stoffauswahl fast endlos und man kann diverse Designs nach persönlichem Geschmack wählen. Bei mir ist es „Stoff 167. New York grau“ geworden. Die Idee dahinter war, dass die hellen Sitze zwar empfindlicher gegen Verschmutzung sein werden, aber der Bus dadurch trotzdem weiterhin hell und freundlich aussehen wird. Ich hoffe das rentiert sich später in der Vermietung. Also zeige ich dir jetzt mal, was man für 199€ bekommt.

Einbau / Beziehen der Sitze:

Ich habe mich vorher ein wenig schlau gemacht. Daher wusste ich, was mich beim Einbau in etwa erwartet. Mit 2 Stunden Zeit und dem Vorsatz „Geduld, Geduld, Geduld“ bin ich in den Kampf mit meinen Sitzen eingestiegen. Am Schluss wirst du sehen, dass es sich gelohnt hat. Aber erstmal zeige ich dir den Weg dahin.

Erstmal ist Auspacken angesagt und dann ein kurzer Blick in die Anleitung. Klingt darin alles nicht so kompliziert.

Die Sitzbezüge sind angekommen. Beim Auspacken sehen sie noch nicht so glorreich aus.

Das am besten zugängliche Bauteil zu erst. Rückenlehne und Sitzfläche des Beifahrersitzes. Die sehr passgenauen Aussparungen für die Kopfstütze sind die erste größere Hürde. Hier startet man mit einigem Ziehen und Zerren, aber der Aufwand lohnt sich.

Rückenlehnenbezug vom Beifahrersitz. Anfang an der am besten zugänglichen Stelle.

Danach ging es in den Bodenkampf. Die Gummizüge für die Spannung nach unten haben sich in Kombination mit der Drehkonsole als würdige Gegner erwiesen. Ich denke hier habe ich am meisten eingehakt und ausprobiert, bis das Ergebnis für mich passte. Auf der Rückseite mussten die Gummizüge dann unter der Abdeckung durchgereicht werden, bevor sie unter dem Sitz verankert werden konnten. Aber so wie auf dem Bild konnte es dann nicht bleiben und am Ende war alles so unter der Drehkonsole verhakt, dass diese sich weiterhin wunderbar bedienen lässt.

Befestigungen am Sitzgestänge.
Gummizüge an der hinteren Sitzabdeckung

Kopfstütze drauf, fertig.

Kopfstütze wehrt sich
Kopfstütze mit vollendetem Bezug.

Nach dieser Übung ist der Fahrersitz kein großes Problem mehr.

Auf zur nächsten Herausforderung.

Die große 2er Rückbank mit Anschnallpunkten in der Mitte.

2er Rückbank mit Ukatex Bezug. Erstmal grob orientieren.
Rückansicht der 2er Rückbank. Auch hier sieht der Bezug erstmal nach einem Puzzle aus.
Nach einigem ziehen, zerren und Klettverschluss optimieren. Sieht die Rückseite dann so aus.
Wichtigstes Feature der Sitzfläche. Der Gummizug für den Halt auf dem Polster.

Fast fertig. Es fehlen noch die gemütlichen Armlehnen.

Die befriedigendste Arbeit zum Schluss. Armlehnen überziehen für das vollendete Bild.

Letzter Schritt erledigt.

Zeit dir zu zeigen, was Ukatex hier produziert hat und ob es sich optisch lohnt.

So sehen passgenaue Schonbezüge für 199€ aus:

Sitzbezüge Fahrer- Beifahrersitz T5
Sitzbezüge 2er Rückbank T5

Mein Fazit:

Ich bin extrem zufrieden. Wenn man jetzt in den Wagen einsteigt bekommt man das Gefühl er hätte neue Sitze. Das Fahren ist angenehm und bisher rutscht nichts. Die Originalpolster sind top geschützt und im Zweifelsfall kann ich bei Verschmutzungen die Sitzbezüge entfernen und in die Waschmaschine stecken. Jetzt weiß ich ja worauf es beim Beziehen ankommt. Spätestens am Jahresende zur Winterpause werde ich diese Möglichkeit nutzen.

Frugalistischer Urlaub Dank eigenem Wohnmobil

Du willst frugalistisch Urlaub machen?
Frugalismus Tipp: Kauf dir ein eigenes Wohnmobil.

Klingt absurd durch ein Konsumgut zu sparen, aber vielleicht bringt dieser Artikel dich ja auch auf die Idee.

In letzter Zeit stolpere ich immer häufiger über den Begriff Frugalismus als Oberbegriff oder Synonym für Bescheidenheit, Sparsamkeit, Genügsamkeit und den Willen zum Verzicht. Oftmals ist mit Frugalismus auch finanzielle Freiheit verbunden. Also das Ziel, durch einen sparsamen Lebensstil genug Geld zu erarbeiten, um sich frühzeitig mit etwas anderem als Erwerbsarbeit beschäftigen zu können. „Rente mit 40“ oder ähnliche Ziele. Je mehr ich mich mit dem Thema befasse, desto mehr habe ich den Eindruck, dass ich mich mit vielen Punkten eines sparsamen und bescheidenen Lebensstils ebenfalls schon häufig auseinandergesetzt habe.

Wie passt dies jetzt zum eigentlichen Blog-Thema privater Campervermietung / Wohnmobilsharing?

Meiner Meinung nach gibt es viele frugalistische Gesichtspunkte bei der Vermietung des eigenen Wohnmobils oder dem Anmieten eines gebrauchten, privaten Wohnmobils. Wenn man Urlaub machen möchte und nicht auf Balkonien bleibt, gibt es wohl wenige Urlaubsarten, die sparsamer oder genügsamer gestaltet werden können als Camping.

Genügsamkeit und Nachhaltigkeit:

Campingurlaub ist in Punkto Genügsamkeit und Nachhaltigkeit wohl nur noch zu schlagen durch „Urlaub auf Balkonien“. Wir steigen in kein Flugzeug, das mit wahnsinnig viel Energie zum Fliegen gebracht werden muss. Wir buchen kein Hotel, was enorme Ressourcen an Wasser und Heizenergie aufwenden muss, um viel leeren umbauten Raum zu beheizen. Auf unseren Campingplätzen lieben wir es grün und unsere Tourenplanung ist so gemütlich, dass wir auch beim Thema Benzin / Diesel vergleichbar mit einem normalen PKW sind. Wir können alles von zu Hause mitnehmen, was wir benötigen und sind für alle Eventualitäten gerüstet.

Sparsamkeit / Kosten minimieren:

Der Punkt Sparsamkeit ist natürlich der, bei dem das Frugalistenherz jetzt deutlich höher schlägt. Schließlich will man trotz genügsamer Einstellung ja mal heraus aus seinem gewohnten Umfeld und in schönem Wetter die Seele baumeln lassen.

Betrachten wir dafür mal exemplarisch unseren Elternzeit Urlaub mit 2 Erwachsenen + 1 Kleinkind im April 2019. Unsere Tour ging vom 07.04.2019 bis 17.04.2019 und das finale Ziel war der Ort Castiglione della Pescaia in der Toscana. Das ist vor allem damit zu erklären, dass es in Deutschland Anfang April 2019 teilweise Tags 4° und Nachts 0° gewesen ist, in der Toscana hingegen Tags 15-20° und Nachts 10°. Bei diesen Temperaturen reist es sich mit einem Kleinkind im alten Bulli deutlich angenehmer. Wir waren 10 Tage unterwegs und haben dabei insgesamt knapp 2.746 km Strecke absolviert.

Hier unsere Kostenaufstellung für 10 Tage frugalistischen Urlaub in der Toskana:

Kosten für Diesel: ca. 295€. Für die Campingplätze ca. 200€ also pro Nacht ca. 20€. Das kam daher, dass im April gerade erst Saisonbeginn ist und damit die Preise ziemlich niedrig. So war es auf den Campingplätzen noch wunderbar leer und alles sehr gepflegt. Die gesamten restlichen Kosten für Verpflegung usw lagen bei 177€ und das obwohl wir jeden 2. Tag Pizza oder Nudeln essen waren. Macht pro Kopf eine Kostenbelastung von 224€ bzw 336€, wenn man den Kleinen herausrechnet. Somit ein Tagesbudget pro Erwachsenem von 33,60€ pro Tag Urlaub.

Den Reisebericht zu unserem Urlaub findet ihr hier: Link zum Reisebericht Toskana

Wie teuer wäre es gewesen den ganzen Monat Elternzeit in der Toskana zu verbringen?

Wären wir länger geblieben, wäre diese Relation natürlich noch günstiger ausgefallen, da die lange Strecke und die damit verbundenen Dieselkosten unser Hauptkostenfaktor waren. Den ganzen Monat Elternzeit auf Reisen zu verbringen hätte unsere Kasse also nicht gesprengt, sondern wäre auf einer Tagesbetrachtung sogar günstiger gewesen. 295€ Diesel, 600€ Campingplatzkosten, 531€ Verpflegung und Sonstiges für 30 Tage (hochgerechnet vom bisherigen Ergebnis). Damit kommen wir auf 23,77€ pro Urlaubstag für jeden Erwachsenen. Das liegt deutlich unter unseren üblichen Lebenshaltungskosten. Wäre da nicht der ganze Hausstand, der trotz Urlaub weiter gezahlt werden muss, wäre ein langer Urlaub für uns die beste Variante Geld zu sparen.

„Moment mal bei dieser Milchmädchenrechnung habt ihr aber die Anschaffungskosten, den Unterhalt und den Wertverlust unterschlagen!“

Ein imaginärer Blogleser

Diesen imaginären Kommentar hast du sicher gerade auch im Kopf gehabt. Aber wenn wir mal schauen, wie 2019 durch die Vermietung unseres geliebten Bullis finanziell gelaufen ist, dann siehst du, dass der Punkt ganz gut ausgeglichen wurde durch die Einnahmen. Vor allem aber kann man dann erkennen, wo das frugalistische Sparpotenzial von dieser Idee versteckt liegt.

Zur Bilanz 2019 und dem Jahresergebnis der Bulli-Vermietung kannst du dich hier schlau machen. Link zum Beitrag Bilanz 2019 / Link zum Geschäftsplan für unseren T5

Wenn du dir die Berechnung angesehen hast dann siehst du, dass wir durch den Bulli in unserer eigenen Kalkulation 697€ Gewinn gemacht habe (nach Reparaturen / Steuer / Versicherung usw). Das deckt sich ziemlich gut mit unseren 672€ an Urlaubskosten und somit war unser 10 tägiger Urlaub rückblickend sogar ein fantastischer Gratisurlaub. Man kann wohl kaum frugalistischer leben, als wenn man für 10 Tage in der Toscana keinen einzigen Euro zusätzlich ausgibt.

Soviel zu unserer Variante, wie man seine Urlaube refinanzieren kann und trotz sparsamer Einstellung eine gute Zeit am Mittelmeer haben kann. Gib uns gern einen Kommentar dazu ab, wie du diese Idee findest.

Übrigens bauen wir diesen Plan aktuell aus, um nächstes Mal einen etwas neueren Camper mit Standheizung usw zu haben. Außerdem brauchen wir für Kind Nr. 2 das gerade unterwegs ist etwas mehr Platz.
Hier kannst du dich dazu informieren: Vermietung eines VW T5 California Geschäftsplan

Bevor du jetzt aber direkt loslegst und dir ein Wohnmobil anschaffst. Schau dich erstmal im Blog und bei den Vermietertipps um.

Keine Zeit, keine Lust, kein Geld für ein eigenes Wohnmobil?

Wenn du feststellst, dass dir ein eigenes Wohnmobil zu viel Aufwand wäre, weil du dich mit Autos nicht anfreunden kannst, keinen geeigneten Stellplatz hast oder noch nicht so viel gespart hast, dass du eine so große Summe investieren möchtest, schau dich hier um: Link zu Paul Camper. Dort habe ich meinen Bulli inseriert und man kann viele weitere günstige Angebote finden, um sich von Privatpersonen ein Wohnmobil für den Urlaub zu mieten. Sobald man mindestens zu zweit ist lohnt sich der Umstieg aufs Camping auch mit einem geliehenen Wohnmobil.

Für weitere Informationen was du beim Mieten beachten solltest, kannst du dir gut die Mietertipps anschauen.

Damit bei den Ausgaben im Ausland keine Kreditkartengebühren auflaufen solltest du übrigens vor deiner Reise unbedingt ein DKB Konto eröffnen. Aus meiner Sicht ist das für jeden, der ab und zu Urlaub im Ausland macht ein Muss.



Ich nutze das Konto jetzt schon einige Jahre und bin immer wieder begeistert, wenn ich feststelle, dass ich nach dem Urlaub tatsächlich nur meine Kosten finde und keine zusätzlichen Gebühren. Im Zweifelsfall macht man es als Zweitkonto auf und achtet einfach darauf Aktivkunde zu bleiben.

Vermietung eines VW T5 California der Geschäftsplan

Nachdem ich dir unser neues Wohnmobil „Le Bulli 2“ schon kurz vorgestellt habe (hier zur Vorstellung), möchten ich dir in diesem Beitrag einmal aufzeigen, wie ich über die Vermietung unseres Campers die Urlaube der nächsten Jahre finanzieren möchte und dabei einen kleinen Gewinn erzielen werde. Insbesondere die bisherigen Erfahrungen mit Paul Camper spielen dabei eine große Rolle.

Falls ihr auf der Suche nach einem Erfahrungsbericht über die Miete über Paul Camper hier gelandet seid, dann lest mal diesen Beitrag einer Freundin über ihre Erfahrungen mit der Seite:
Erfahrungsbericht: Wohnmobil mieten über Paul Camper.

Falls ihr euch für die Vermietung eines Wohnmobils interessiert und dabei u.a. Paul Camper in Erwägung zieht, lest diesen Artikel weiter. Viel Spaß!

Kurz zu Beginn: Der T5 ist nicht das erste Wohnmobil, dass ich vermiete. Bisher war die Erfahrung durch Le Bulli geprägt (meinen 32 Jahre alten VW T3).
Mein Fazit ist bisher sehr positiv und sobald ich ihn verkauft habe, werde ich auch eine Abschlussbilanz erstellen.

Jetzt aber zur aktuellen Situation und der Kalkulation der Vermietung. Das Thema wird in diesem Beitrag mit den wichtigsten Schlüsselfragen rund um die Wohnmobilvermietung aufgerollt.
Wichtig ist hierbei, dass ich nur meine persönliche Situation und Erwartung schildere. Natürlich können deine Ergebnisse individuell ganz anders aussehen.

Kalkulation meiner privaten Wohnmobil Vermietung. Beispiel VW T5 California („Le Bulli 2“).

Der Fahrzeugkauf

Die Anschaffungskosten des T5 California waren 36.000€. Dafür bekam ich einen 6 Jahre alten Bulli mit 75.500km auf dem Tacho und hervorragend gepflegter Ausstattung. Zusätzlich noch ein großes Vorzelt, eine Markise, Winterreifen, einen Campingschrank etc. Der Wagen hat einen sparsamen Dieselmotor, der in vielen Fällen bereits ohne Probleme 250.000km geschafft hat. Somit stehen uns bei einer Laufleistung von ca 15.000km im Jahr knapp 12 tolle Jahre bevor. Mit guter Pflege hoffentlich noch ein paar mehr.

Was kann ich mit der Wohnmobil Vermietung verdienen?

Für Le Bulli 2 sind ca. 7.855€ Mieteinnahmen geplant. Ich werde das Wohnmobil zunächst direkt über Paul Camper vermieten, um die Selbstfahrvermietversicherung zu sparen. Ergänzend werde ich Campanda ausprobieren, um die Auslastung zu erhöhen (hier fehlen aber noch erste Erfahrungen). Die Einnahmen sind kalkuliert mit 45 Tagen zu 99€ in der Hauptsaison Juli / August und 40 Tagen zu 85€ in der Nebensaison April / Mai / Juni und September / Oktober. Vermutlich werden es ein paar Tage weniger, aber andere Vermieter schaffen in dieser Zeit sogar 100 Tage Auslastung, somit lassen wir uns überraschen.

Update: Bis zum Schluss lesen, dort findest du den aktuellen Stand.

Was kostet die Versicherung, wenn man ein Wohnmobil vermietet?

Wichtig vorab! Vermiete oder verleih dein Wohnmobil nie ohne passende Versicherung gegen Geld an andere. Wenn die Versicherung davon etwas erfährt, bleibst du auf dem gesamten Material- und ggf Personenschaden sitzen. Das sind schnell mehrere hunderttausend Euro. Selbst wenn die Versicherung den Schaden abrechnet, hast du am Ende mit der mietenden Person einen Konflikt um den Selbstbehalt und ggf. hunderte Euro pro Jahr, die du hochgestuft wirst. Es gibt zwei Varianten mit denen du es klüger machst.

Versicherung über Vermietplattform:

Um die Vermietung zunächst zu testen und den Aufwand so gering wie möglich zu halten, habe zunächst ich das Allianz Modell von Paul Camper gewählt. Die anderen Anbieter haben ähnliche Modelle (Campanda, Yescapa usw.) Paul Camper ist einfach nur der Marktführer.
Der Vorteil dabei: Es entstehen dir nur Kosten, wenn das Wohnmobil auch wirklich vermietet ist. Bei geringerer Auslastung sinkt die Kostenbelastung, bei höherer steigt sie. So habe ich keinen Druck jede Miete anzunehmen.

Vorteil der Versicherung über die Vermietplattform:
Vor allem, wenn du die Vermietung erstmal testen möchtest, oder nur die Nebenkosten deines Fahrzeugs senken willst ist das perfekt.

Nachteil der Versicherung über die Vermietplattform:
Jede Vermietung auch an Freunde muss über die Plattform laufen. Ansonsten hast du keinen Deckungsschutz. Außerdem sind die Kosten bei vielen Mietnächten ziemlich hoch.

Die Versicherung von Le Bulli 2 kostet in der Hauptsaison bei 18,26€ pro Nacht und in der Nebensaison bei 16,32€ pro Nacht. In meiner Kalkulation mit 7.855€ Umsatz, kostet mich die Womo-Versicherung dann 1.474€. Dafür belasten etwaige Schäden nicht meine private Versicherung. Es handelt sich zudem um eine Vollkaskoversicherung mit Interieurschutz, so dass alle Eventualitäten abgedeckt sind.

Selbstfahrervermietversicherung:

Ich selbst musste unterjährig auf eine Selbstfahrervermietversicherung wechseln. Weil man nicht mehr über die Allianz versichert ist, sobald die Vermietung als gewerblich deklariert wurde. Jetzt habe ich aber einen Tarif für 1.815€ p.a. gefunden und brauche damit meine private 660€ Vollkasko nicht mehr.

Vorteil: Du kannst auch direkt Mietgeschäfte ohne Paul Camper abwickeln und erhöhst deine Einnahmen. So sparst du dir die 15% Provisionen der Vermittlungsseiten. Freunde können zum Friends and Family Tarif fahren.

Nachteil: Im KFZ-Brief und Schein wird eingetragen, dass es sich um ein Mietfahrzeug handelt. Das senkt den Wiederverkaufspreis. Außerdem ist die Police teurer, als die private KFZ-Versicherung, das lohnt sich bei wenig Mietnächten nicht.

Profi-Tipp für eine günstige Selbstfahrervermietversicherung: Nimm über das Formular Kontakt zu Olaf von Camperbuddy auf. Dort habe ich Le Bulli 2 unschlagbar günstig über den Flottenvertrag versichern können für 1.815€ und zahle monatlich 35€ (zzgl. MwSt) für die Vermittlungsplattform, Versicherungsabwicklung, Teilnahme an der Community und die telefonische Betreuung. Einfach das Kontaktformular ausfüllen und unverbindlich die Konditionen für eine Selbstfahrervermietversicherung anfragen. Bitte gib beim Ausfüllen womo-sharing.de oder Jens, LeBulli unter „ich wurde geworben von“ an und bestell Olaf schöne Grüße.

Olaf kann dir zum Anfang ein paar richtig gute Tipps mit auf den Weg geben und hilft mit dem Start der Vermietung. Wenn es später dann drauf ankommt, hilft er auch bei der Schadenbetreuung und klärt die Abwicklung mit der Versicherung.

Günstige Selbstfahrervermietversicherung?
Hier kostenloses Angebot einholen bei Camperbuddy.

Wie finde ich Mieter für mein Wohnmobil?

Ich hatte überlegt u.a. über diese Homepage Mieter zu finden. Jedoch ist es schwierig die Homepage richtig zu gestalten und daraus vernünftige Mietanfragen zu generieren. Um die geplante Auslastung zu erreichen müsste ich viel Zeit in Werbung und das richtige Online- und Direktmarketing investieren.

Ich zahle den Vermittlungsplattformen lieber eine Provision. In meinem Plan beträgt die Vermittlungsprovision 1.178€. Das ist die Provision, die Paul Camper oder Campanda für das Betreiben der Website und die Vermittlung der Mieter an die Vermieter bekommt. Grundsätzlich fühlt sich der Betrag erstmal hoch an. Da jedoch eine Menge Marketing betrieben wird, um die Mieter zu erreichen und somit eine hohe Auslastung zu erzielen, ist dieser Betrag wohl ganz angemessen. Mit einem privaten Camper und einer eigenen Homepage würde ich ansonsten niemals diese Reichweite bekommen und mein Camper wäre nicht 60 bis 110 Tage pro Jahr unterwegs.

Melde dich einfach neu als Vermieter bei Paul Camper über diesen Freunde werben Freunde Link an, du bekommst 30€ Bonus für die erste erfolgreiche Vermietung und ich ebenfalls.

Update: Durch die Selbstfahrervermietversicherung habe ich jetzt die Möglichkeit auch Direktgeschäft zu generieren. Mittlerweile kommen nur noch ca. 70% meiner Auslastung über Paul Camper und der Rest kommt über direkte Mietanfragen.

Kleines erstes Zwischenfazit zum Geschäftsplan:

  • Einnahmen 7.855€
  • Ausgabe für Mieterversicherung 1.474€
  • Ausgabe für Vermittlungsprovisionen 1.178€
  • Ergebnis: 5.203€

Ich plane also, dass mir ca 5.203€ für die Vermietung meines Wohnmobils zufließen. Da kommen allerdings noch einige Kosten drauf.

Muss ich ein Gewerbe anmelden, wenn ich ein Wohnmobil vermiete?

In meinem Fall hat das Finanzamt diese Frage mit „ja“ beantwortet. Allerdings empfinde ich das bisher nicht als Nachteil. Das Nebengewerbe in diesem kleinen Rahmen bringt sogar einige Vorteile. Du solltest aber darauf achten, dass du bei den Einnahmen unter 22.000€ p.a. bleibst.

Wenn du dein Wohnmobil nur 2-3 Mal pro Jahr vermietest und du damit nur deine Nebenkosten wie Versicherung und Steuern deckst, dann wird von dir vermutlich nicht gefordert werden ein Gewerbe anzumelden. Das Finanzamt wird deine Vermietung wahrscheinlich als Liebhaberei definieren und somit sind die Einnahmen dann nicht steuerpflichtig. In diesem Modell kannst du dann am besten einfach über Paul Camper vermieten und brauchst dich um nichts weiter kümmern.

Update: Da das Finanzamt in meinem Fall von einer Gewinnerzielungsabsicht ausgeht und damit nicht falsch liegt, ist die Bullivermietung bei mir mittlerweile ein Gewerbe.

Achtung! Sobald deine Bullivermietung ein Gewerbe ist, kannst du keine Zusatzversicherung einer der Plattformen mehr nutzen und bist verpflichtet in die Selbstfahrvermietversicherung zu gehen. Außerdem kann es in Fällen mit zu hohen Einnahmen dazu kommen, dass du Umsatzsteuer abführen musst!

Kann ich mein Wohnmobil abschreiben?

Dadurch, dass das Wohnmobil bei mir gewerblich genutzt wird, kann ich den Kaufpreis über die Dauer von maximal 8 Jahren abschreiben. Das habe ich bei meinem alten Le Bulli bereits gemacht. In dem Fall hat das Finanzamt einen Abschreibungszeitraum von 3 Jahren akzeptiert.

Le Bulli 2 wird aufgrund des fortgeschrittenen Alters über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben. Das bedeutet, dass der Buchwert jedes Jahr um 7.200€ verringert wird. Für das Finanzamt kann es trotz der hohen Abschreibung und der dadurch entstehenden Verluste interessant sein, hier nicht auf Liebhaberei zu entscheiden, sondern das Gewerbe weiterhin anzuerkennen.

Grund dafür ist: Sollte ich das Wohnmobil wieder verkaufen, so ist der Verkaufserlös eine Einnahme im Rahmen des Gewerbes und somit auch steuerpflichtig. Wie wir alle wissen kommt bei einem T5 California ja auch in höherem Alter ein ordentlicher Verkaufspreis zustande.

Muss ich Steuern zahlen, wenn ich mein Wohnmobil vermiete?

Jetzt gibt es eine sehr zwiegespaltene Antwort auf das Thema: Das kommt ganz drauf an und auch das solltest du mit deinem Steuerberater besprechen. Die gute Nachricht, wenn du das Thema nebenbei mit einem einzigen Wohnmobil betreibst fällt Gewerbesteuer typischerweise nicht an, da diese erst ab Gewinnen von 24.500€ greift. Umsatzsteuer fällt typischerweise ebenfalls nicht an, hier beginnt die Berechnung ab 22.000€ pro Jahr.

Grundsätzlich sind die Überschüsse aus der Vermietung aber Einkünfte, die versteuert werden müssen, also fällt dabei Einkommenssteuer an und damit greift dein persönlicher Steuersatz. In guten Fällen liegst du wohl irgendwo bei 20%, bei mir sind es „leider“ 42%. Die Einkommenssteuer wird aber nur auf deine Einkünfte abzüglich deiner Aufwendungen berechnet.

Abzugsfähige Aufwendungen können sein: Versicherung für die Vermietung, Vermittlungsprovisionen, private Versicherung für den Camper, KFZ Steuer, Abschreibung, Sonderausgaben für Campingausstattung usw.
Achtung! Diese abzugsfähigen Aufwendungen greifen natürlich nur in dem Umfang, in dem dein Camper auch gewerblich genutzt wurde. Ich erfasse dies, in dem ich den km Stand am 01.01. notiere, unterjährig die Kilometerleistung der Mieter erfasse und den km Stand am 31.12. notiere. So weiß ich, wie weit die Mieter gefahren sind und wie weit ich gefahren bin und kann somit klar abgrenzen. In 2019 sind beispielsweise 34,81% auf private Nutzung entfallen. Mit dieser Variante kann ich in dem Jahr 65,19% der entstandenen Kosten gegen meine Einnahmen rechnen und zahle somit kaum Steuern auf die Mieteinnahmen.

Wie hoch ist der Wertverlust?

Um den Wertverlust zu ermitteln, habe ich mir einfach angeschaut, was verschiedene T5 California mit unterschiedlichem Alter und Kilometerständen aktuell in Inseraten bei mobile.de kosten. Wenn wir von einer Laufleistung von 10-15 tkm p.a. ausgehen komme ich nach 3 Jahren also auf ca. 120.000km bei einem Alter von 10 Jahren. Der Preis für diese Fahrzeuge liegt in den meisten Fällen bei Minimum 31.000€. Somit habe ich die Hoffnung, dass für den Wertverlust ca. 1.500€ p.a. passen.

Fazit und Endabrechnung: (unbedingt noch bis zum Ende lesen)

Le Bulli 2 mit Vermietung

  • – 666€ private Versicherung
  • – 210€ KFZ Steuer
  • ca – 700€ Instandhaltung
  • ca – 1.500€ Wertverlust
  • – 1.474€ Mieterversicherung
  • – 1.178€ Vermittlungsprovisionen
  • + 7.855€ Einnahmen aus Vermietung

Ergebnis: + 2.127€

Le Bulli 2 ohne Vermietung

  • – 666€ private Versicherung
  • – 210€ KFZ Steuer
  • ca – 350€ Instandhaltung
  • ca – 1.000€ Wertverlust

Ergebnis: – 2.226€

Das sieht auf den ersten Blick schon mal ganz gut aus. Schließlich deckt die Vermietung die kompletten Kosten, die durch den Besitz des California entstehen und erzielt dabei noch einen Gewinn von 2.127€. Für das Finanzamt wäre der Gewinn bei 30% Eigennutzung übrigens wegen der Abschreibung ca. -1.770€ und somit würde ich zusätzlich auch noch einen Teil meiner Einkommenssteuer erstattet bekommen.

Das allerdings auch nur für 5 Jahre, danach wäre auf die Überschüsse einiges an Einkommenssteuer pro Jahr fällig (wegen meines hohen Steuersatzes). Außerdem wird der Verkauf ebenfalls steuerpflichtig. Du darfst aber nicht das Wichtigste aus den Augen verlieren: Ich kann bis dahin weiterhin komplett gratis Bulli fahren.



Aktueller Stand des Geschäftsplans Ende 2020:

Mittlerweile hat sich folgendes entwickelt.

  • Durch die Gewerbeanmeldung musste ich seine Selbstfahrvermietversicherung abschließen
  • Die Vermietung nach Corona lief viel besser als erwartet
  • Der Bulli war u.a. schon in Frankreich, Norwegen und Schottland
  • Bisher gab es nur einen kleinen Schaden am Zeltdach
Stand des Geschäftsplans per 31.12.2020 (Saisonende)
13 abgeschlossene Mieten 118,5 Nächte10.362,00€ bzw. 8.197,54€ nach Abzügen von Paul Camper
Stand des Geschäftsplans per30.07.2021 (Saisonmitte)
9 Mieten, 90 Nächte „abgeschlossen“, 5 Mieten, 34 Nächte offen7.193,50€ eingenommen, 6.538,59€ nach Paul Camper, 2.397,97€ offen

Ich bin sehr zufrieden damit, wie 2020 ab Mai gelaufen ist. Die 8.197,54€, die hier nach Abzügen von Paul Camper übrig bleiben, beinhalten aber noch nicht alle Kosten. Am Ende des Tages liege ich derzeit bei einem persönlichen Überschuss von ca. 4.815€. Dem gegenüber stehen bisher wohl ca. 50-60 Stunden Arbeit, die die Profilerstellung, Administration, Kommunikation mit Mietern und Fahrzeugübergaben beinhalten. Nicht abgezogen ist in dieser Übersicht der Wertverlust. Für 2021 liegt mein geplanter Überschuss bei ca. 6.000€ vor Wertverlust.

Ein kleines Geschenk zum Schluss:

Melde dich einfach neu als Vermieter bei Paul Camper über diesen Freunde werben Freunde Link an, du bekommst 30€ Bonus für die erste erfolgreiche Vermietung und ich ebenfalls.

Damit wird sich das ausprobieren auf jeden Fall lohnen.

Die Kalkulation der Wohnmobilvermietung geht auf. Unser Camper Le Bulli trägt sich von allein.
So einen schicken Bulli hätten wir vermutlich nicht, wenn wir ihn nicht über die Vermietung finanzieren würden.

Ich hoffe das Lesen hat dir Spaß gemacht und vielleicht konnte ich dir ja einige Fragen beantworten, nach deren Antwort ich am Anfang selbst sehr intensiv gesucht habe.

Links:

Dein Wohnmobil jetzt einfach vermieten:
Über diesen Link bekommst du von Paul Camper zur ersten Vermietung 30€ Bonus

Selbstfahrervermietversicherung über Camperbuddy:
Über diesen Link eine unverbindliche Anfrage stellen. womo-sharing.de oder Jens LeBulli als Referenz.

Le Bulli 2 und diesen Geschäftsplan durch einen Urlaub im gemieteten Camper unterstützen:
Link zu Le Bulli 2 auf Paul Camper.

Ein bisschen stöbern, wie die Vermietung des alten Le Bulli so geklappt hat oder wie der letzte Trip in die Toscana war:
Link zum Blog

Kontakt:

Möchtest du dich gern mit mir austauschen oder meine komplette Excelkalkulation für dich nutzen? Dann nimm einfach das Formular um mir zu schreiben.


    Falls du Fragen oder Anmerkungen zu den Inhalten dieses Beitrags hast.
    Schreib mir gern einen Kommentar unter den Beitrag oder eine Email an jens[@]womo-sharing.[de]

    Jens

    Reisebericht: Mit Wohnmobil und Kleinkind in die Toskana

    Im April 2019 hatte ich den lang ersehnten 14. Monat Elternzeit. Unser kleiner Sohn hatte kurz zuvor beschlossen, dass er jetzt Laufen kann und damit war der Weg frei für einen schönen Elternzeiturlaub mit der ganzen Kleinfamilie in Le Bulli.

    Was mit einem so kleinen Kind in einem so alten Bulli?

    irgendjemand

    Na klar mit einem so kleinen Kind in einem so alten Bulli! Der wird vor 32 Jahren sicher schon einmal Kinder transportiert haben und einen vernünftigen Kindersitz gibt es mittlerweile ja auch.

    Am 07. April 2019 nach dem Aufstehen ging es los mit dem Camper von Bielefeld in Richtung Grosseto / Toskana.

    Campings Italien

    Die Sachen waren gepackt und da der Bulli keine Standheizung hat, war unser wichtigstes Equipment für die Anreise ein alter Ölradiator (sieht aus wie ein alter Heizkörper mit Stromstecker) mit dem wir am Campingplatz Nachts zuheizen konnten. Vor der Abfahrt haben wir Dornröschen natürlich ordnungsgemäß aus dem Winterschlaf geholt und ihm einen Ölwechsel für einen geschmeidigen Start ins Jahr 2019 spendiert.

    Erste Etappe: 620 km Bielefeld – Lindau am Bodensee.

    Unsere Reiseplanung war nur eine grobe Idee mit einem klaren Endpunkt, aber sehr unscharfen Etappen. Mit einem 14 Monate alten Kind ist es m.E. nicht zu empfehlen auf Gedeih und Verderb ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen. Außerdem kommt man im April ja noch nicht in den Stress, dass man unbedingt eine Platzreservierung auf den schönsten Campingplätzen benötigt. Somit sind wir erstmal los gefahren und haben geschaut, wie sich die Laune von unserem kleinen Mitreisenden entwickelt.

    Der Vorteil an einem kleinen Mitreisenden: Man geht alles entspannter an. Unsere erste Pause zum 2. Frühstück haben wir bereits um 10 Uhr morgens in Bad Hersfeld eingelegt. Zurückgelegte Strecke bis dahin 189 km. Zu zweit wären wir sicherlich die ersten 400km am Stück durchgefahren und hätten den wunderschönen Kurpark verpasst. So haben wir ein paar Laufversuche im Sonnenschein beobachtet und die Zeit genutzt uns ein bisschen auf das Campergefühl einzustellen.

    Durch den Mittagsschlaf des kleinen Mitreisenden ging die zweite Etappe dann deutlich weiter und wenn ich mich richtig erinnere, sind wir dann aufgrund optimaler Schlafbedingungen durchgefahren bis Lindau am Bodensee.

    Unsere Strategie sieht meist so aus, dass wir beim Losfahren schauen, wo das Wetter am besten ist und uns in diese Richtung auf den Weg machen. Da dieses mal das Ziel Toskana schon feststand, brauchten wir uns über die Richtung keine Gedanken machen, nur darum, welche Route wir in diese Richtung nehmen. Während der Fahrt haben wir dann beschlossen, dass das erste Ziel der Campingplatz Park-Camping Lindau sein soll. Der größte Vorteil am Standort des Campingplatzes neben seiner Lage direkt am See ist der, dass man von dort aus ohne Umwege direkt in die Schweiz gelangt und dort die A13 weiter in Richtung Süden fahren kann.

    Gefunden haben wir den Campingplatz hier Buchen mit ACSI Eurocampings, wo wir uns eigentlich über Italien informiert haben, aber dann entdeckten, dass man auch für Deutschland hervorragende Campingplätze mit hilfreichen Camperberichten finden kann.

    Nach einer leckeren Pizza ca 100m vor dem Campingplatz, hatten wir eine wirklich gute erste Nacht und die Lage am See ist eine hervorragende Einstimmung auf einen tollen Campingurlaub. Nach einer langen Fahrt kann man sich direkt am Campingplatz die Füße im malerischen Panorama des Bodensees vertreten. Eine wunderbare Entschädigung für 7 Stunden Autofahrt. Übrigens gibt es für Fälle von schlechtem Wetter einen großen Aufenthaltsraum, damit Familien mit Kindern keinen Lagerkoller bekommen. Den haben wir abends, als es kälter wurde kurz ausprobiert und hier hat unser kleiner Mitreisender dann einmal alles erkundet und war sehr begeistert vom Spielangebot. Auch wenn er mit seinen 14 Monaten für einen Großteil der Spiele und des Spielzeugs dann doch noch etwas klein war.

    Die sanitären Anlagen können sich im Vergleich zu vielem, was uns unterwegs begegnet ist durchaus sehen lassen und sind sauber und gut geheizt. Die 4° kalte Nacht haben wir mit unserer improvisierten Wohnmobilheizung gut überstanden (wir danken an dieser Stelle den Vorbesitzern unseres 60er Jahre Hauses dafür, dass sie dieses Relikt im Keller gelassen haben). Für einen längeren Aufenthalt am Bodensee war die Wettervorhersage dann aber doch nicht schön genug.

    So sind wir dann direkt nach dem Frühstück mit Brötchen aus dem kleinen Laden auf dem Platz wieder aufgebrochen.

    Zweite Etappe: 281km Lindau am Bodensee – Feriolo, Baveno (Lago Maggiore, IT)

    Der wunderschönen Route durch die Schweiz geschuldet begann unsere zweite Etappe mit einem unschönen finanziellen Erlebnis. Abfahrt Lindau, durchqueren von Österreich über die Landstraße, Einfahrt in die Schweiz und nachdem die netten Grenzbeamten freundlich gewunken haben, ansteuern der ersten Tankstelle in St Margrethen. Dort musste jetzt die 40 Franken teure Jahresvignette für die schweizer Autobahnen gelöst werden. Umgerechnet sind das knapp 36,50€ gewesen. Getankt haben wir aber natürlich vorher schnell in Österreich, wenigstens da waren wir sparsam.

    Der Weg entschädigte uns jedoch in diesem Fall für Vieles und zählt an sich schon als Reiseziel. Die ersten hundert Kilometer waren zwar landschaftlich noch nicht so spektakulär. Jedoch extrem gut zu fahren für einen alten Bulli. Man fährt nämlich tatsächlich die ganze Zeit auf einer ordentlich ausgebauten Autobahn durchs Rheintal. Also trotz der riesigen Berge rechts und links kaum Steigungen und enge Passagen, sondern eine nette Tour.

    Sobald wir dann tiefer in die Alpen kamen wechselte die Streckenführung kaum. Alles war auch für unsere 30 Jahre alte Maschine gut zu bewältigen. Das Glück an dieser Stelle war der strahlende Sonnenschein und damit das großartige Panorama welches einem geboten wird, wenn man die Alpen nicht in einer dunklen Röhre durchquert. Dank der erhöhten Sitzposition im Wohnmobil konnten wir über alle Leitplanken hinweg in die tiefen Schluchten schauen und uns von den Ruhe ausstrahlenden Bergen begeistern lassen. Der kleine Mitreisende war für Teile dieser Passage wach und hat im kleinen Dorf Splüngen den ersten Schnee seines Lebens gesehen und angefasst. Zu unserem Glück waren die Straßen aber komplett frei. Den Splüngenpass zur Alpenüberquerung haben wir uns dann jedoch lieber gespart. Das sollen Menschen machen, die jüngere Autos mit Allradantrieb haben oder die Motorradfahren lieben.

    Der beste Teil an dieser Route zur Alpenüberquerung ist aber definitiv die Fahrt von St Bernardino nach Mesocco. Selten haben wir ein so schönes Panorama an einer Passstraße gesehen und selten so ausgekostet wie in dieser Situation. Jede Kurve bietet eine neue atemberaubende Perspektive auf das unten liegende Tal.

    Nachdem dieser Teil der Route überwunden war, haben wir uns schon in großen Schritten dem Lago Maggiore genähert. Auch dort wurden wir vom Panorama und dem Urlaubsgefühl nicht enttäuscht, die Nord-West-Route bietet einen schönen Weg an der Uferpromenade oder durch kleine Dörfer. Vermutlich ist hier der April / Mai auch die ideale Reisezeit, wenn man noch nicht so viele andere Reisende vor sich hat und die Verkehrsdichte gering ist. Wäre der gesamte Weg so schön gewesen, wie diese 281 km, wären wir wohl den gesamten Weg über Land gefahren statt die Autobahnen zu nutzen.
    Die Campingplatzsuche gestaltet sich im April jedoch schwieriger als gedacht. Wir hatten nichts vorgebucht und mussten somit ein wenig suchen, bis wir etwas gefunden haben, was wirklich geöffnet war. Schließlich wussten wir vorher nicht genau, wo wir am Ende ankommen würden.

    Auch dieses Mal haben wir wieder unglaubliches Glück gehabt. Der Campingplatz, den wir dann letztendlich gefunden haben hieß Camping Orchidea. Für ACSI-Card Besitzer gibt es hier in der Nebensaison sogar einen Rabatt. Für uns waren aber einige andere Faktoren deutlich wichtiger.

    Le Bulli am Lago Maggiore

    Unser Stellplatz war nur 20 Meter vom Spielplatz des Campingplatzes entfernt. Dort haben wir, wie man es beim Camping schon fast erwartet, sofort zwei andere Elternzeiturlauber getroffen, die ebenfalls mit ihren kleinen Kindern einen Zwischenstopp am Lago Maggiore eingelegt haben. Für den kleinen Mitreisenden war das natürlich am spannendsten. Endlich andere Kinder, die man beobachten konnte und auch für uns war es schön den Urlaub in netter Gesellschaft zu starten. So wurden aus dem Zwischenstopp für eine Nacht, den wir eigentlich geplant hatten ein Aufenthalt von drei Tagen.

    Wir können dir den Campingplatz auch deswegen sehr ans Herz legen , weil er direkten Zugang zum Lago Maggiore mit eigenem kleinen Strand hat. Diesen kann man zwar im April nur dazu nutzen im Sand zu sitzen und Steine ins Wasser zu werfen, aber für ein 14 Monate altes Kind ist das schon der beste Urlaub der Welt.

    Außerdem ist der Campingplatz über eine Strandpromenade mit dem Ort Feriolo verbunden. Hier gibt es einen kleinen Supermarkt, der fußläufig und ohne irgendwelche großen Straßen zu überqueren erreichbar ist. Für uns, die sich vom Campingplatz aus nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg machen wollen ist das ein großer Pluspunkt gewesen.

    Wie es sich für Italien gehört hat der Campingplatz auch eine eigene Pizzaria. Hier ließen wir uns am dritten Abend dann mit unseren neuen Bekanntschaften die nächste Pizza des Urlaubs schmecken und haben damit unseren Aufenthalt abgerundet.

    Dritte Etappe: 263km Lago Maggiore – Camping Trigoso (Genua)

    Zu diesem Teil der Reise gibt es leider nicht viel Positives zu berichten. Wenn du eine Reise in die Toscana planst, fahr nicht über Genua und schon gar nicht durch die Stadt. Seit die Morandi-Brücke in Genua eingestürzt ist, scheint die Stadt ein Verkehrsdrama zu sein. Wir sind bis nach Genua zwar gut voran gekommen, haben dann aber in der Stadt mehrere Stunden Zeit verloren. Zu allem Überfluss hat der kleine Mitreisende mitten im Stadtverkehr beschlossen schlechte Laune zu bekommen und ein Stündchen geweint. Um Genua dann für den nächsten Tag hinter uns zu lassen sind wir bis Sestri Levante durchgefahren.

    Als Unterkunft haben wir uns dann Camping Trigoso ausgesucht. Andere Campingplätze in der Gegend hatten zu der Zeit schon horrende Preise aufgerufen und wir wollten eigentlich nur irgendwo übernachten.

    Der Campingplatz liegt auf einem Berg und bietet eine tolle Aussicht über das Tal an manchen Ecken. Die sanitären Anlagen sind eine Katastrophe und in der Nebensaison ist der Platz nahezu unbewohnt. Allerdings kann man in dem Olivenhain, in dem sich die Stellplätze für Durchreisende befinden schöne Fotos vom Camper machen.

    Le Bulli im Olivenhain in Sestri Levante

    Am späten Nachmittag wollten wir noch zum Supermarkt in der Stadt und sind somit den Berg über die ungesicherte Straße hinabgestiegen und durch eine ziemlich hässliche Umgebung in Richtung Stadt gewandert. Einziger Lichtblick in Sestri Levante war ein schön gestalteter Park mit Spielplatz in der Via Tino Paggi. Der Name des Parks lautet Parco „B. Monti“ und wenn man mit Kindern dort vorbei kommt sollte man unbedingt eine kleine Pause machen. Dieser Park entschädigt dann auch für die ansonsten sehr trostlose Umgebung.

    Am nächsten Tag ging es also dieses Mal wieder so schnell wie möglich weiter.

    Letzte Etappe: 239km Genua – Camping Maremma Sans Souci (Castiglione della Pescaia / Grosseto / Toskana)

    Diese kurze Strecke war die letzte Etappe unserer Anreise zum Camping Maremma Sans Souci dieser Platz kann glücklicherweise direkt über Buchen mit ACSI Eurocampings gebucht werden. Somit brauchten wir hier nicht vor Ort zu schauen, ob er bereits geöffnet war.

    Im Gegensatz zum Vortag war die Fahrt deutlich weniger stressig. Die letzten 50km hat man das Gefühl nur Landstraße zu fahren und die Zivilisation allmählich zu verlassen. Genau das ist ja unser Ziel bei der Abfahrt gewesen und somit wuchs die Vorfreude von Minute zu Minute. Besonders meine Beifahrerin wurde immer aufgeregter, schließlich ist unser Ziel der Campingplatz ihrer Kindheit gewesen, auf dem sie bereits viele Sommer verbracht hatte.
    Wie es im Erwachsenenalter so ist, befürchtet man aber, dass die Erinnerungen der Jugend verklärt waren und man die negativen Aspekte im Laufe der Zeit ausgeblendet hatte. Wir können nun mit Gewissheit sagen, dass dies nicht so ist. Der Campingplatz im Pinienwald überzeugt noch immer auf ganzer Linie.

    Le Bulli im Pinienwald / Maremma Sans Souci

    Wie du an unserem Stellplatz sehen kannst, stand der Bulli wunderbar schattig auf seiner eigenen Lichtung. Das wird vor allem in den Sommermonaten am Mittelmeer den großen Vorteil haben, dass man nicht schmilzt. Für uns bot es den weiteren Vorteil, dass wir ein kleines abgetrenntes Gelände für uns hatten und unser kleiner Mitreisender dieses Geländer ohne Probleme erkunden konnte und nicht ständig versucht hat bei anderen Campern Essen vom Tisch zu klauen.

    Die Gesamtlage des Campingplatzes ist schön isoliert an einer der Küstenstraßen nach Castiglione, so dass der Strandabschnitt zum Mittelmeer schon fast als Privatstrand bezeichnet werden kann. Man hat nicht das Gefühl in einer touristisch voll erschlossenen Region zu sein, sondern eher, dass man in einem kleinen Wald mit Strandzugang Zuflucht gefunden hat. Der einzige Nachteil an dieser Lage ist, dass man zum Einkaufen in einem richtigen Supermarkt tatsächlich ein Fahrrad benötigt, oder seine Einkäufe zu Fuß knapp 3 km weit bewegen muss.

    Auch der Ort Castiglione della Pescaia wirkt zumindest im April noch ein wenig verschlafen. Zwar haben alle Eisdielen schon geöffnet und davon gibt es einige, aber alles dort läuft noch in gemächlichem Tempo ab. Die Straßen sind nur ab und zu befahren und die Einwohner gönnen sich des Öfteren eine Pause. Vom Campingplatz aus ist der Weg in die Stadt gut ausgebaut und das letzte Stück kann man über die schön angelegte Strandpromenade wandern. An der Promenade befindet sich auch ein toller Spielplatz, auf dem auch Kleinkinder auf Ihre Kosten kommen.
    Das eigentliche Highlight von Castiglione ist die Festung. Hierhin haben wir zwei Radtouren gemacht und uns in der Altstadt innerhalb der Festungsmauern mit Geocaching die Zeit vertrieben. Außerdem können wir dir sehr empfehlen den Ausblick aus dem höchst gelegenen Tor der Festung auf den Hafen zu genießen und hier die Seele baumeln zu lassen.

    Falls du Geocacher bist und Urlaub in Castiglione della Pescaia machst, haben wir folgende Empfehlungen: GC27ZWR / GCPB2J / GC81VC4

    Und natürlich noch der Hinweis sich unbedingt auch das Riserva Naturale Diaccia Botrona anzusehen. Es handelt sich dabei um ein Vogelschutzgebiet in dem Flamingos und allerlei andere Vögel beobachtet werden können. Geführte Touren werden von dem dort ansässigen Museum angeboten. Du kannst aber auch auf eigene Faust tolle Spaziergänge durch die flachen Seenlandschaften machen.

    Bewertung unseres Campingplatzes Maremma Sans Souci.

    Diesen Campingplatz haben wir so ausführlich begutachtet, dass ich mir gedacht habe, hier können wir auch eine kleine Sternchenbewertung einführen:

    • Lage *****
      • Isoliert und nicht übervölkert. Großer Pluspunkt für Wald und Schatten. Gute Anbindung zu Fuß oder per Fahrrad an den Ort.
    • Stellplatz ****
      • Große eigene Parzelle im Wald mit viel Grün. Rangieren teils schwierig.
    • Strand ****
      • Vergleichbar mit einem Privatstrand.
    • Spielplatz ***
      • Leider in die Jahre gekommen und ziemlich verwittert. Trotzdem waren wir jeden Tag dort schauklen.
    • Sanitäre Anlagen **
      • Aufgrund des Klimas komplett offen, was im April teils kalt war. Dürften gern modernisiert werden.
    • Gastronomieangebot ****
      • Eine Pizzaria, ein Restaurant mit gutem Angebot und freundlichem Personal. Die Preise waren völlig im normalen Rahmen.
    • Kleiner Laden auf dem Gelände ***
      • Für einen so großen Campingplatz recht kleines Angebot und hohe Preise. Dann lieber 3km ins Dorf radeln.
    • Mitarbeiter ****
      • Sehr höfliche Mitarbeiter, meist gut gelaunt und viele sprachen uns sogar auf deutsch an, nachdem sie gemerkt hatten woher wir kamen.
    • Atmosphäre *****
      • Wer schon immer in einem kleinen ruhigen Wald am Mittelmeer campen wollte ist hier genau richtig. Toller Familienurlaub.

    Gern hätte ich dir ein paar Fotoeindrücke vermittelt, doch es scheint als wären unsere Fotos von dem Platz beim Absturz meines alten Rechners verschwunden. Hier kannst du dir aber in der Bildergalerie ein paar Eindrücke holen und dich informieren.

    Link zu Camping Maremma Sans Souci

    Wer gern einen schönen Strandurlaub am Mittelmeer mit Camping im Wald machen möchte, sollte auf jeden Fall frühzeitig reservieren. Der Campingplatz ist in der Saison meist restlos ausgebucht.

    Rückreise: 1.335km Castiglione della Pescaia – Bielefeld (zu Hause)

    Den Rückweg haben wir so gestaltet, dass wir nach dem Frühstück einen Tagesausflug nach Pisa unternommen haben. Die Idee war es, dass unser kleiner Mitreisender zunächst mal alles geben kann auf den Spielplätzen und Wiesen der Stadt und dann auf der Rückfahrt, die wir für 18 Uhr geplant hatten, gut schläft. Aufgrund hervorragender Wetterprognosen für die Ostertage von +20° für Bielefeld, hatten wir es auf dem Rückweg nämlich eilig nach Hause in den Garten zu kommen und die ganze Familie einzuladen.

    Unser Fußweg ins Zentrum von Pisa

    Auch wenn die Stadt touristisch sehr überlaufen ist, so kann man sich nicht davon frei sprechen, dass man sich trotzdem irgendwie wohl fühlt, wenn man ein bisschen abseits der Hauptstraßen unterwegs ist. Trotzdem haben wir natürlich die eine oder andere Sehenswürdigkeit gesehen und auch wiedermal viele Spielplätze besucht. Zu empfehlen ist hier der Parco di Viale delle Piagge. Direkt angrenzend kann man nämlich auch hervorragend und günstig parken mit kleineren Campingbussen und hat einen kurzen Weg entlang des Arno in die Stadt.

    Nachdem unser Ausflug nach Pisa wie geplant um 18 Uhr sein Ende fand sind wir dann die Nacht über mit unserem Bulli in Richtung Heimat gefahren. Mit einem Fahrerwechsel haben wir es geschafft nach ca. 16 Stunden Fahrzeit mit einem Stündchen Schlafpause morgens um 6 Uhr gegen 11 Uhr morgens wieder sehr glücklich in Bielefeld anzukommen.

    Abschließend noch ein kleiner letzter Tipp für die Wohnmobiltour durch Italien:

    Wenn ihr in der Nebensaison unterwegs seid. Besorgt euch unbedingt eine CampingCard hier:
    Link zu ACSI CampingCard.
    Ihr bekommt damit auf den meisten italienischen Campingplätzen einen Rabatt und habt die Karte sehr schnell wieder raus. Falls ihr Fans von Papier seid, bietet sich auch der dazugehörige Campingführer Europa an.

    Campings Italien

    Um dir einen Eindruck von unserem Begleiter Le Bulli zu machen schau dir doch diesen kleinen Artikel an: Link zu Le Bulli

    Wenn du jetzt Lust bekommen hast dir ein altes Wohnmobil zu mieten und ebenfalls eine so grandiose Reise zu unternehmen, dann schau dir die Mietertipps an oder such dir einen ähnlichen Klassiker bei Paul Camper.

    19 Tipps für Wohnmobil-Mieter

    Wie du auf dem Blog gesehen hast, habe ich als Vermieter einiges an Erfahrung sammeln können. Allerdings kenne ich darüber natürlich auch die andere Seite und habe einige Tipps für dich, worauf du bei der Miete eines Wohnmobils von einem privaten Anbieter achten solltest.

    Wenn du danach beschließt ein Wohnmobil über die Plattform zu mieten, dann click hier und spare 30€.

    Reiseplanung vor der Anfrage:

    Die Reiseplanung wird deinen Wohnmobilvermieter mit Sicherheit interessieren. Schließlich wirst du sein heiß geliebtes Eigentum für den Zeitraum deiner Reise nutzen. Bevor du dir also einfach einen Camper mietest und drauf los fährst, solltest du dir also ein paar Fragen stellen:

    • Wie hoch ist dein Budget?
    • Wohin möchtest du fahren?
    • Welche Route wirst du dorthin nehmen? (Du solltest eine Strecke angeben können)
    • Gibt es dort wo du hin möchtest zu dieser Zeit freie Kapazitäten auf einem Campingplatz?
    • Wie viel Zeit hast du? Bist du bei der Abfahrt ggf flexibel?
    • Was für eine Ausstattung benötigt dein Camper?

    Ein Wohnmobil aussuchen:

    Jetzt hast du die groben Rahmendaten deiner Reise festgelegt. Schau dich in deiner Nähe auf der Plattform um, es macht schließlich in den meisten Fällen wenig Sinn deinen Urlaub damit zu beginnen, dass du 200km fährst, um ein Wohnmobil abzuholen. Schau bei den Wohnmobilen, die dich interessieren genau hin und stelle 4-5 Anfragen an verschiedene Vermieter in deiner Nähe. Da es sich um Privatpersonen handelt, kann es immer mal sein, dass jemand seinen Kalender nicht gepflegt hatte oder dass es aufgrund persönlicher Schicksale keine Rückmeldung gibt. Mit 4-5 Anfragen solltest du auf der sicheren Seite für eine qualifizierte Rückmeldung sein.

    Eine Anfrage ist nicht bindend und du kannst mit dem Vermieter im Nachhinein noch vieles klären. Die Miete kommt erst zustande, wenn der Vermieter dir auf deine Anfrage ein Angebot macht und du dieses danach dann auch annimmst.

    Bevorzuge einen Vermieter, der dir schnell antwortet schließlich willst du sicher sein, dass du jemanden erwischt, bei dem du nicht drei Tage warten musst, bis es weiter geht. Schnelle Rückmeldungen könnten ja während du unterwegs bist ebenfalls wichtig sein. Stelle deine Reiseplanung in einem kurzen Text dar. Wer bist du? Was hast du vor während deiner Mietzeit? Meine schlimmste Mietanfrage lautete einfach nur „Cuxhaven“. Bei so einer Nachricht ist ein Vermieter natürlich abgeschreckt, weil sich jemand keine Gedanken gemacht oder Mühe gegeben hat. Auf dieser Basis kam eine Vermietung nicht in Frage für mich. Denn wenn der Umgang mit dem Fahrzeug nachher genauso gedankenlos ist, kann man direkt einen Werkstatttermin legen.

    Wenn dir etwas unklar ist oder du das Gefühl hast, dass es beim Vermieter noch Vorbehalte gibt, frage so lange nach, bis für dich alles geklärt ist und du wirklich bereit bist das Geld auszugeben. Vieles lässt sich im Nachhinein zwar klären aber je mehr du für dich vorher klargestellt hast desto besser. Statt zehn Nachrichten auszutauschen bietet es sich an, wenn du mit dem Vermieter des Wohnmobils einfach für fünf Minuten telefonierst. Jeder seriöse Vermieter hätte daran ein hohes Eigeninteresse, weil er ja ebenfalls wissen will, auf wen er sich einlässt.

    Die Buchungsbestätigung

    Du hast es geschafft. Aus deiner Anfrage ist eine Buchungsangebot des Vermieters geworden. Bevor du dies annimmst achte darauf, dass die Zeiten und Preise so sind, wie du es vereinbart hast. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang. Frühe Abholung / Späte Rückgabe: Bei Paul Camper beginnt die Vermietung standardmäßig um 12 Uhr Mittags. Kein Vermieter darf dich vorher fahren lassen, da auch die Versicherung erst zu diesem Zeitpunkt beginnt. Falls du also früher los möchtest, sprich deinen Vermieter darauf an, ob auch eine frühere Abholung möglich ist, dies kostet zwar 0,5 Tagemieten aber kann sich sehr lohnen, wenn du so schon die ersten 4 Stunden in dein Urlaubsziel fahren kannst. Das ist auch auf dem Rückweg möglich, wo die Rückgabe eigentlich ebenfalls bis 12 Uhr Mittags erfolgen muss.

    Du solltest darauf achten, den Selbstbehalt auf 250€ zu reduzieren. Da der Selbstbehalt pro Schadenfall gilt, hast du ansonsten ein üblen Urlaub, wenn alles schief geht und du versehentlich nicht nur einen, sondern mehrere Schäden an dem Fahrzeug verursachst. (Das wünschen wir dir natürlich alle nicht und meinen Mietern ist es noch nicht passiert, aber manchmal geht einfach alles schief)

    Informiere deinen Vermieter über Planänderungen oder Wünsche nach der Buchungsbestätigung. Schon oft genug habe ich die Mietanfragen noch im Nachhinein korrigiert und die Mietdauer um einen oder zwei Tage verschoben oder aber die Übergabe nach vorn oder hinten verlegt. Wichtig ist hierbei eine frühzeitige Anpassung. Das Buchungsportal muss ja in der Lage sein, die Versicherungsbestätigung zu verändern, außerdem muss ja eventuell auch noch eine Zahlung geleistet oder erstattet werden.

    Übrigens, du leistest deine Zahlungen zwar im voraus an Paul Camper. Der Vermieter erhält das Geld jedoch erst, wenn deine Miete ohne Beanstandung gestartet ist. Also hat der Wohnmobilvermieter ein ebenso großes Interesse daran, dass du glücklich los fährst, wie du selbst auch.

    Die Übergabe

    Der große Tag ist gekommen. Du kannst deinen Urlaub antreten und dein Gefährt wartet vollgetankt bei deinem Vermieter auf dem Hof.

    Bevor du losfährst denk an Folgendes: Kaution, Führerschein, Personalausweis! Du kannst alles andere vergessen aber ohne diese drei Dinge kommst du nicht vom Hof.

    Falls du mit dem Auto zur Übergabe fährst, kläre mit dem Vermieter ab ob dein Wagen an dem Ort wo ihr euch trefft auch während des Urlaub geparkt werden darf und sicher steht.

    Plane genug Zeit ein. Sicherheitshalber zwei Stunden für die Übergabe. Sollte sie schneller gehen kommst du schnell auf die Straße. Aber nichts ist schlimmer, als wenn du unterwegs bist und die Hälfte des Campers nicht verstanden oder gesehen hast. Mach unbedingt eine Probefahrt um den Block mit dem Vermieter an Board, so hast du eventuell noch die Möglichkeit, vergessene Fragen zu stellen oder Besonderheiten an dem Wohnmobil festzustellen, die dir vorher nicht aufgefallen sind. Protokolliert die Übergabe ordentlich und lasst euch eine Kopie geben oder fotografiert das Protokoll ab. Prüft unbedingt, ob ihr alles an Ausstattung an Bord habt, was euch im Protokoll aufgezeigt wurde und was ihr mit dem Vermieter vorher abgeklärt habt.

    Die Reise

    Hier genießt du einfach deine Zeit. Melde dich nur sofort bei Beschädigungen am Fahrzeug oder wenn du dich nicht erinnerst, wie man irgendetwas bedient. Achte darauf die vereinbarten Kilometer nicht deutlich und ohne Rücksprache zu überschreiten und gib deinem Vermieter kurz Bescheid, wann du am Rückreisetag planst bei ihm anzukommen. Schließlich willst du nicht zwei Stunden vor verschlossener Haustür warten, bis er vom Einkaufen wieder da ist.

    Die Rückgabe

    Die schönen Tage sind vorbei und du bist auf dem Heimweg. Eigentlich möchtest du am liebsten zu Hause aufs Sofa, aber die Rückgabe steht noch bevor.

    Also überlege kurz, wie du ein verliehenes Auto selbst gern zurückbekommen würdest. Volltanken und sauber machen wird dein Urlaubserlebnis nicht verschlechtern und kostet dich keine Ewigkeit. Es beschleunigt meiner Einschätzung nach aber in den meisten Fällen die Rückgabe ganz enorm und erspart dir aber unbequeme Diskussionen mit dem Vermieter.

    Plane auch hier wieder zwei Stunden Zeit ein. Die Zeit wirst du vermutlich niemals brauchen aber unter Zeitdruck passieren dir sonst Fehler, die vermeidbar wären.

    Dann erstmal ausladen und in jede Ritze schauen, ob dir etwas fehlt. Ich habe schon Fahrradschlüssel, Handys und Kulturbeutel gefunden und die Mieter schnell angerufen wenn sie unterwegs waren. Aber es wäre doch ärgerlich Abends wieder losfahren zu müssen um etwas zu holen, was du vergessen hast.

    Am Schluss kommt auch hier wieder das Protokoll. Weise den Vermieter aktiv darauf hin ob etwas kaputt ist, oder ob dir während der Fahrt an der Technik etwas aufgefallen ist. Im Endeffekt willst du hier kein misstrauisches Verhältnis aufbauen und wirst mit Offenheit besser fahren und eine kulantere Betrachtung erreichen, als wenn du versuchst etwas zu verschleiern und es dann entdeckt wird. Denk dran, deine Kaution wieder mitzunehmen. Damit hast du es dann geschafft und hoffentlich einen wundervollen und sorgenfreien Urlaub in einem voll ausgestatteten Camper gehabt. Der Vorteil ist schließlich, dass du ein Liebhaberstück von einer Privatperson gemietet hast, statt ein Standardmobil von einer großen Firma.

    Wenn du dich jetzt gut vorbereitet fühlst, um ein Wohnmobil zu mieten, dann click hier und spare 30€.

    22 Tipps für Wohnmobil-Vermieter

    Nach der umfangreichen Vorstellung und den ersten Beispielrechnungen, ob sich das Vermieten deines Wohnmobils lohnen könnte, möchte ich dir nun ein paar Hinweise geben, welche Punkte sich in der Praxis für eine erfolgreiche Vermietung als wichtig herausgestellt haben.

    Um mit dem Vermieten des Wohnmobils Geld zu verdienen hier also einige Tipps.

    Das Camperprofil:

    Optischer Eindruck:

    Wenn du etwas vermieten willst, solltest du so viele Informationen wie möglich bereitstellen. Das wichtigste sind erstmal vernünftige Fotos, denn diese sind das einzige, was in der Erstübersicht zu sehen ist. Statt die letzten Schnappschüsse aus dem Urlaub zu nehmen, nimm dir ein paar Stunden Zeit, fahre bei gutem Wetter an ein nettes Plätzchen und mach viele Fotos von deinem Wohnmobil.

    Der Hauptfokus sollte hierbei natürlich darauf liegen, dass man darstellt wie sich das Leben in deinem Wohnmobil anfühlt. Also Innenraum nicht vergessen. Auch Anbauteile wie eine Markise, ein Vorzeit, ein Fahrradträger oder deine Campingmöbel und dein Grill sind natürlich wichtige Entscheidungshilfen für einen möglichen Mieter. Zeig die Features, die das Leben mit einem Camper so toll machen.

    Beschreibung:

    Wenn das erste Interesse geweckt ist, findet sich der potenzieller Mieter auf deinem Profileintrag und möchte jetzt wissen woran er bei dir ist. Als Beschreibung taugt: „Das ist mein Camper Horsti und den kannst du haben, wenn du willst“ wohl recht wenig. Überleg dir also genau, was den Charme deines Fahrzeugs ausmacht. Wer sollte das besser beschreiben können als du, der du ja bisher viele schöne Stunden mit diesem Gefährt unterwegs warst. Hier kann man durchaus auch eigene Erfahrung einfließen lassen, vor allem aber ist dies die Gelegenheit, um Erwartungsmanagement zu betreiben.

    Bei meinem alten Bulli z.B. schreibe ich, dass dieser ideal für die Landstraße ist und keine Geschwindigkeiten über 100km/h verträgt. So habe ich wenig Anfragen von Mietern, die planen 1.000 km an einem Tag zu fahren. Sondern meine Zielgruppe eher auf entspannte Roadtripreisende definiert. Natürlich erreichen mich trotzdem ab und zu Anfragen potenzieller Mieter, die für 3 Tage 1.500km Strecke planen. Diese sage ich dann freundlich ab mit dem Hinweis das mein Camper für solche Pläne nicht das ideale Gefährt ist.

    Meine etwas spartanische Beschreibung kannst du dir hier mal als Beispiel ansehen (Link zu Le Bulli 2)

    Preis:

    Die richtige Preisfindung für die Wohnmobilvermietung ist mit etwas Rechercheaufwand verbunden. Hierbei hast du den Vorteil, dass du mit deinem Vermieterprofil auch die Mieterperspektive bekommst und einfach auf den Reiter Wohnmobil mieten klicken kannst, um dich in den Profilen umzuschauen und den lokalen Markt zu sondieren. Schließlich ist den Mietern daran gelegen etwas im nahen Umfeld zu finden und so werden sich die meisten deiner Interessenten in einem Umkreis von max. 100km um deinen Wohnort befinden.

    Um den richtigen Preis zu finden, solltest du als Zeitraum eine Woche im Mai wählen und einfach in deinem Ort suchen. Automatisch wird dir jedes verfügbare Wohnmobil im Umkreis mit seinem Tagespreis für diese Saison angezeigt. Dies solltest du auch noch mal für einen einwöchigen Zeitraum in den Sommerferien machen. Wichtig ist hierbei, dass man die Recherche weit in die Zukunft (also am besten die nächste Saison) legt, denn ansonsten sieht man nur die übrig gebliebenen und noch nicht gebuchten Fahrzeuge, deren Preise ggf unrealistisch hoch sind. Jetzt schaust du dir die Anzeigen an, die deinem Wohnmobil am ähnlichsten sind und versuchst herauszufinden, wo du dich zwischen diesen Fahrzeugen einsortierst und wie du dich hervorheben kannst.

    Um mit deinem Angebot erfolgreich zu sein, löse dich von der Vorstellung dein Wohnmobil sei ein unbezahlbares Unikat. Das trifft nun mal nur auf sehr wenig Fahrzeuge zu. Statt dessen schau nach, was potenzielle Mieter bereit sein könnten zu bezahlen und überlege dir, ob du für diesen Preis an den Markt gehen möchtest. Beachte: Von dem so festgelegten Preis werden noch Vermittlung und Versicherung abgezogen. (siehe hier: Beispielrechnung)

    Wenn du jetzt denkst: „Hey, das kann ich auch und ich fänd es super, wenn mein Wohnmobil ein bisschen Geld verdient“ -> Hier klicken und dein Profil erstellen.

    Anfragebearbeitung:

    Eine Anfrage durch einen potenziellen Mieter heißt zunächst einmal, dass du mit deinem Camper Profil alles richtig macht hast. Deine Fotos sind ansprechend, deine Beschreibung ist gut und dein Preis ist vernünftig gewählt. (Glückwunsch dazu!)

    Jetzt geht es darum, die Mietanfrage in eine Buchung zu verwandeln und einen zufriedenen Mieter zu gewinnen. Denn erst nachdem ihr das Angebot bestätigt habt und der Mieter dies ebenfalls noch einmal bestätigt, kommt eure Miete zustande.

    Pläne des Mieters kennenlernen und Erwartungsmanagement betreiben:

    Die erste Anfrage ist ein erfreuliches Ereignis und man bekommt direkt €-Zeichen in den Augen, wenn es sich um einen langen Zeitraum handelt. Allerdings solltest du nicht sofort zusagen, sondern zunächst genau schauen: Was hat der Mieter vor?.

    Schließlich werden einen auch Stilblüten wie diese erreichen:

    Richtung Sonne und einfach treiben lassen!

    Paul Camper Mietanfrage zu Le Bulli

    Keine Ortsangabe, keine geplante Strecke, keine geplanten Etappen. Der Zeitraum hierbei betrug 14 Tage und ging es um Einnahmen von 938€ (knapp 600€ netto). Richtung Sonne kann aber heißen es geht bis nach Portugal, darum habe ich mir hier die Zeit genommen die Pläne zu hinterfragen und zu versuchen eine Strecke von max. 2.500km festzulegen. Daran ist die Vermietung in diesem Fall dann gescheitert. Hätte ich die Anfrage einfach bestätigt, hätte ich den Bulli am Ende mit +5.000km auf dem Tacho wieder bekommen und mich im Zweifelsfall geärgert. Nutzt also die Gelegenheit vorab, um zu herauszufinden, was mit eurem Wohnmobil passieren soll während es weg ist.

    Hervorragende Mietanfragen sehen übrigens so aus:

    Hallo Jens,

    wir möchten gern von Bielefeld nach Braunfels / Altenkirchen reisen und wieder zurück. Wir möchten mit 2 Personen zu einem jährlichen Treffen mit Freunden aus Hessen fahren. Sonst haben wir immer gezeltet, aber dieses Jahr müssten wir den Hund meines Vaters mitnehmen, da dieser zur Zeit wegen Krankheit meines Vaters bei uns zur Pflege ist. Wir würden uns sehr freuen, wenn Du Dich bald bei uns melden könntest, da nicht mehr viel Zeit bleibt, um etwas passendes zu organisieren. Wir wären auch gern bereit uns jederzeit vorab mit dir zu treffen, damit du uns und auch den Hund kennenlernen kannst.

    Paul Camper Mietanfrage zu Le Bulli

    Das waren tolle Mieter. Wir haben uns zwei Tage später abends getroffen und ich konnte alle kennen lernen und die drei konnten schauen, ob der Bulli den Erwartungen entspricht. Erst danach haben wir die Zusagen fest gemacht. Ich habe das Wohnmobil im Top-Zustand wiederbekommen und als Bonus habe ich damit zwei Menschen und einen Hund sehr glücklich gemacht.

    Mit dem Mieter telefonieren ist eine Alternative zu einem persönlichen Gespräch vor Ort und kann ebenfalls deutlich mehr Klarheit schaffen, als du es mit zehn Emails schaffen könntest. Positiv hieran ist auch, dass es dich nur 5-10 Minuten kostet, statt 30 Minuten verteilt auf fünf Tage.

    Eigene Erfahrung mit auf den Weg geben:

    Bei diesem Punkt ist natürlich Vorsicht geboten. Ein potenzieller Mieter soll sich in seiner Urlaubsplanung ja nicht bevormundet fühlen. Jedoch kann der ein oder andere Hinweis durchaus sinnvoll sein.

    z.B. auf das Thema Umweltzonen auch im Ausland hinzuweisen (war bei meinem alten Bulli immer wichtig) oder das Thema Warnwesten in Österreich. Manchen meiner Mieter habe ich auch Campingplatzempfehlungen entlang der Route mitgegeben. Das ist insbesondere bei Campingneulingen, die sich noch nicht so klar über ihre Route sind, und noch nicht viel recherchiert haben ein gern gehörter Hinweis.

    Abfahrtszeit

    Sprich bei der Anfrage darüber, welche Abfahrtszeit sich dein Mieter vorstellt. Viele übersehen die Option früher Abholung oder später Rückgabe. Diese sind zwar auch mit 1/2 Tag berechnet, aber für manche kann es ein erheblicher Mehrwert sein, wenn sie es so schon ehr zu ihrem Reiseziel schaffen, oder evtl sogar eine Zwischenetappe sparen können.

    Fazit:

    Mit diesen Hinweisen weißt du dann genau worauf du dich einlässt und dein Mieter ebenfalls und du bekommst deine erste erfolgreiche Mietzusage zustande. Passen eure Erwartungen nicht zusammen oder hast du in der Phase der Anfragebearbeitung ein schlechtes Gefühl, lass es lieber sein.

    Nach der Zusage und vor der Abfahrt

    Eine Woche bis drei Tage vor der Abfahrt eine Erinnerung zu schreiben hat sich bewährt. Leider hab ich es nicht bei allen meinen Mietern gemacht, aber ich schreibe hier ja auch über die Lehren aus den letzten drei Jahren auf. Bei mir sieht die jetzt in den meisten Fällen ca. so aus.

    Hallo X,

    dein Urlaub naht und Le Bulli freut sich auf euren Trip. Vor der Abfahrt sollten wir uns 1-2 Stunden für die Übergabe nehmen, damit du alles findest. Folgende Dinge sind am wichtigsten, damit alles reibungslos klappt: Personalausweis, Führerschein, Kaution von 750€. Wie besprochen werde ich vorher schon das Vorzelt und den Fahrradträger bereitlegen. Dein Auto kann während der Zeit bei uns in der Straße stehen. Schreib mir bitte eine Nachricht, ob es bei 8:00 Uhr bleibt.

    Bsp Bestätigungsmail oder Whatsapp, je nach dem welcher Weg sich bewährt mit dem Mieter

    Übergabe

    Vorbereitung:

    Bevor dein Mieter da ist stelle folgende Punkte sicher:

    • Der Tank ist voll.
    • Der Ölstand des Motors ist in Ordnung.
    • Es ist ausreichend Gas fürs Kochen vorhanden.
    • Frischwasser ist aufgefüllt.
    • Abwasser ist abgelassen.
    • Es sind nur die Dinge an Board, die du auch übergeben möchtest.

    Grundeinstellung:

    Jetzt ist es so weit, dein Mieter steht auf dem Hof. Es geht für ihn in einen Urlaub, auf den er sich schon Wochen oder Monate freut. Also begegne ihm mit guter Laune. Keiner von uns möchte bei der Abfahrt in den Urlaub einen negativen Start in den Tag. Nimm dir Zeit und teile auch vorher mit, dass die Übergabe etwas dauern wird, um alles durch zu gehen. Schließlich will dein Mieter jetzt eigentlich in das Wohnmobil springen und ab in die Freizeit düsen.

    Vor der ersten Übergabe mach dir eine Liste mit den Dingen, die wichtig sind für ein entspanntes Leben an Board. Im Zweifelsfall übe die Übergabe lieber einmal mit einem Freund, der mit Camping nichts am Hut hat und schau nachher ob du an alles gedacht hast und deine Botschaften so angekommen sind, wie du es geplant hast.

    Was bei der Übergabe nicht erklärt ist kann zu Frust im Urlaub für deinen Mieter oder aber im schlimmsten Fall zu Schäden durch Falschanwendung führen. Also lass dir Zeit für das Thema.

    Protokollieren:

    Nutze einfach das Übergabeprotokoll das Paul Camper dir in deiner Mietbestätigung anbietet. Hier findest du für alle relevanten Punkte eine Möglichkeit der Dokumentation. Füll das Protokoll zusammen mit deinem Mieter aus und gib ihm eine Ausfertigung mit, oder weise ihn zumindest darauf hin sich das Protokoll abzufotografieren. Die erste Seite enthält wichtige Informationen für das Vorgehen im Schadensfall!

    Lass dir die Kaution von 750€ in Bar übergeben. Wenn ich eine Umfrage von Paul Camper neulich richtig verstanden habe, arbeitet man auf ein Konzept, um dieses Thema aus der Welt zu schaffen. Aber bis auf weiteres muss jeder Mieter 750€ Kaution hinterlegen. Dies ist gleichbedeutend mit der Selbstbeteiligung der Versicherungspolice und insofern extrem wichtig.

    Kläre mit dem Mieter, wo sein Fahrzeug (sofern er mit einem anreist) in der Zeit des Urlaub stehen kann, ohne dass es zu einer Verkehrsbehinderung führt oder bewegt werden muss.

    Stell deine Handynummer als Notfallkontakt bereit, schließlich willst du angerufen werden, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist. So wirst du schnell zu Rate gezogen, wenn irgendwas bei der Übergabe vergessen wurde und die Chance für die Falschanwendung deiner Ausstattung sinkt.

    Macht zum Abschluss eine gemeinsame Probefahrt! Klar jeder Mieter hat einen Führerschein, aber nicht jeder ist schon so große Wohnmobile gefahren. Nimm dir 5 Minuten um ein Mal als Beifahrer um den Block gefahren zu werden und schau, ob dir etwas auffällt, was du eventuell noch erklären musst oder wobei du Unsicherheiten bemerkst.

    Danach lass den guten Menschen losdüsen in seinen wohlverdienten Urlaub.

    Fazit:

    Vorbereitetes Auto, gute Laune, perfekte Übergabe, Protokoll, Kaution, Notfallkontakt und eine Probefahrt… Mit so viel Vorbereitung und Engagement muss es für deinen Mieter doch einfach gut laufen und dein Wohnmobil verdient Geld für dich, während du zu Hause wartest. Zum vereinbarten Zeitpunkt kehrt dein Mieter dann glücklich und beseelt aus seinem erholsamen Urlaub zurück und wird dir schweren Herzens deinen Camper aushändigen.

    Rücknahme:

    Für mich ist es bei der Rücknahme immer wichtig, dass ich den Zeithorizont der Rückkehr ca. 1-2 Stunden vor Ankunft mitgeteilt bekomme. Nur weil mein Wohnmobil ohne mich im Urlaub war, will ich nicht den halben Tag zu Hause warten, bis es zurück kommt. Also bespreche ich einen Tag vor Rückreisetag die grobe Planung und bekomme dann am Rückreisetag gern eine kurze Nachricht, wenn es nur noch 1-2 Stunden Fahrt sind. Sollte ich es nicht schaffen, kann ich den Mieter ja fragen, ob er noch eine Zwischenstation machen möchte.

    Erwartungen an die Reinigung:

    Bisher hatte ich hier keine großen Ansprüche. Da dem nächst unser Le Bulli 2 in die Vermietung geht, werden diese steigen und ich werde je nach länge der Tour entscheiden, ob ich die Reinigung einfach übernehme (ist bei 3-4 Tagen übers Wochenende kein Problem) oder ob ich den Mieter bitte den Wagen einmal von außen zu waschen und von innen ordentlich selbst zu reinigen, dass wird wohl das Mittel der Wahl bei 7 Tagen und mehr. Hier solltest du natürlich klar kommunizieren bevor der Wagen wieder auf dem Hof steht. Am besten eigentlich bei der Übergabe aber irgendwie gehört dieser Punkt für mich eher unter die Rücknahme.

    Inventar und Protokoll:

    Schau den ganzen Camper mit allen Fächern und Ablagen durch, ob etwas vergessen wurde oder ob etwas fehlt. Dein Mieter wird dir dankbar sein, wenn er nicht ohne seine Sonnenbrille abfährt und du wirst auch froh sein, wenn dein Korkenzieher wieder aus der Vorratskiste auftaucht. Irgendwo geht immer mal etwas verloren, aber man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Kontrolliere die restliche Funktionalität deiner Ausstattung, es wäre ärgerlich, wenn du erst nachher feststellst, dass die Markise nicht mehr ausfährt.

    Auch wenn es etwas Zeit kostet, protokolliere die Rückgabe wieder sorgfältig gemeinsam mit dem Mieter und geht einmal gemeinsam um das Wohnmobil um zu schauen, ob ihr etwas übersehen habt.

    Denk daran die Kaution mit dabei zu haben und mit Gegenzeichnung des Protokolls durch den Mieter zurück zu geben. Die Kaution lag natürlich während der gesamten Miete sicher untergebracht und wird genau so wieder ausgehändigt wie sie empfangen wurde. Keiner von uns will einem Fremden 15 Scheine á 50€ abgeben und zehn 20€ Scheine und elf 50€ Scheine zurück bekommen.

    Fazit:

    Geschafft! Dein erster Mieter ist glücklich auf dem Weg nach Hause. Dein Wohnmobil ist wohlbehalten zurückgekehrt und mit wenig Arbeit (beim zweiten Mal ist alles schon viel einfacher) hast du gerade die Kosten für dein Hobby deutlich gesenkt. (siehe hierzu Bilanz 2017, Bilanz 2018, Bilanz 2019)

    Wenn du jetzt denkst: „Hey, das kann ich auch und ich fänd es super, wenn mein Wohnmobil ein bisschen Geld verdient“ -> klick hier und probier es aus

    Wenn alles gut läuft, ist das dein Zusatzlohn:

    Le Bulli hat uns sicher und entspannt ins Legoland und von dort weiter, bis zum Biggesee gebracht. Er fährt sich großartig! Somit sind wir keinen Meter Autobahn gefahrenen, sondern, mit der erstklassigen Bulli-Playlist, nostalgisch durch die Landschaft gezogen, haben uns entschleunigen und berieslen lassen.

    Es war ein toller Urlaub!

    Vielen Dank an Jens für seine unkomplizierte und immer freundliche Hilfsbereitschaft.

    Wir werden Le Bulli gern für weitere Abenteurer entführen.

    https://paulcamper.de/lenders/33394/

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